Kehl: »Oase«-Bebauung kann starten
Die Bebauung des Oase-Areals kann losgehen: Am Mittwochabend hat der Kehler Gemeinderat grünes Licht für den Beginn der Arbeiten gegeben. Ein Durchführungsvertrag mit dem Investor regelt außerdem unter anderem, wie mit den Überresten der denkmalgeschützten Zollburg verfahren wird.
Einstimmig hat der Kehler Gemeinderat am Mittwochabend den Bebauungsplan für das »Oase«-Areal an der Ecke Bierkeller-/Kanzmattstraße beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss war bereits im November 2008 geschehen. Nach einer ersten Offenlage im Sommer 2017 waren 49 Stellungnahmen eingegangen. Nachdem daraufhin Anregungen und Bedenken eingearbeitet wurden, ging der Bebauungsplan im September 2018 erneut in die Offenlage. Insgesamt gingen daraufhin 13 neue Stellungnahmen ein – allesamt von Trägern öffentlicher Belange, die aber keine Änderung im Bebauungsplan notwendig machten, wie Matthias Kaufhold vom Fachbereich Bauen/Umwelt im Gemeinderat berichtete.
Wolfgang Maelger, Sprecher der Fraktion Grüne/Frauen/Jugend (GFJ) zeigte sich am Abend erfreut darüber, dass in dem Bereich Steingärten ausgeschlossen wurden und auch die Stellplatzfrage geklärt worden sei. Er sei mit dem Entwurf zufrieden: »Es sind Dinge drin, die vor einem Jahr noch nicht möglich gewesen wären«, sagte er.
Bereits bei seinem Amtsantritt in Kehl sei die Zukunft des Oase-Areals ein »zentrales Thema« gewesen, wenngleich auch »hochkomplex«, bemerkte Baubürgermeister Harald Krapp im Rat. Er zeigte sich davon überzeugt, dass an dieser Stelle »ein wirklich schönes neues Stück Stadtquartier« entstehe.
Wie mehrfach berichtet, wird das lange brachliegende, 7000 Quadratmeter große Oase-Areal, auf dem sich früher einmal ein Mini-Golfplatz mit Gaststätte, ein Tanzlokal und eine Tankstelle befunden hatten, mit einem Ensemble von sechs Gebäuden – vier Mehrfamilienhäuser und zwei Altenwohnanlagen – erschlossen werden.
Zukunft der Zollburg
Vor der Verabschiedung des Bebauungsplans durch den Gemeinderat gab das Gremium außerdem grünes Licht für den Abschluss eines Durchführungsvertrags mit dem Investor, der »Orbau Projektgesellschaft Zollburg mbH«. Darin wird unter anderem geregelt, wie mit den Überbleibseln einer ehemaligen Zollburg aus dem 13. Jahrhundert, einem Gewölbekeller von 38 Metern Länge und 25 Metern Breite, verfahren werden soll. Laut dem Vertrag verpflichtet sich Orbau, dieses Kulturdenkmal zu erhalten und es als Eingangsvereich und Untergeschoss für die darüber liegenden Geschosse zu nutzen. Außerdem soll dort für die Öffentlichkeit und als Ausgangspunkt für historische Stadtführungen ein Schauraum eingerichtet werden, in dem die denkmalgeschützte Substanz sichtbar bleibe, heißt es weiter.
Laut Baubürgermeister Krapp sollen die Bauarbeiten noch vor der Sommerpause beginnen, die Bauzeit betrage zwei Jahre.