Kehl unterzeichnet Bündnis "Pro Innenstadt"
Mit den Lockerungen der Corona-Bestimmungen vor den Pfingstferien sind die Besucherzahlen in der Innenstadt sprunghaft angestiegen, haben sich innerhalb weniger Tage nahezu verdoppelt. Der aktuelle Rekord für 2021 liegt bei 21.221 Passanten, gemessen am Samstag, 3. Juli.
Damit sich eine gutbesuchte Innenstadt verstetigt und dem Einzelhandel, der Gastronomie und den Dienstleistern eine langfristige Existenzgrundlage bietet, schließen sich die Stadtverwaltung, die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungs-GmbH und der Werbeverein City Forum gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südlicher Oberrhein zu einem lokalen Aktionsbündnis zusammen.
Innenstadt-Berater
Bei dem landesweiten Innenstadt-Förderprogramm werden den Modellstädten sogenannte Innenstadt-Berater aus Reihen der Industrie- und Handelskammern an die Seite gestellt. Der Berater wird Kehl als eine von sieben Modellstädten im Kammerbezirk südlicher Oberrhein darin unterstützen, die Innenstadt zu stärken und die Folgen des durch die Corona-Pandemie beschleunigten Strukturwandels abzuschwächen.
Die IHK-Berater werden nicht nur Maßnahmen und Aktionen konzipieren, sondern diese „bis zum Schluss mitgehen“, wie es Thomas Kaiser formuliert, der diese Funktion für die IHK Südlicher Oberrhein übernimmt und somit auch in Kehl tätig wird.
Bis Ende 2022
Das Wirtschaftsministerium als Fördermittelgeber gibt einige Bausteine vor, an denen sich die Aktionsbündnisse orientieren: So stehen ein Innenstadt-Check, eine Stärken-Schwächen-Analyse, ein Masterplan für Kehl sowie eine abschließende Evaluation auf dem Fahrplan bis Ende 2022. So lange läuft der Förderzeitraum des Wirtschaftsministeriums.
Die Aufgabe, Ideen zu sammeln und zu entwickeln, fällt einem Lenkungskreis zu, dem Vertreter aus Stadtverwaltung und Wirtschaft angehören. „Wir wollen vor allem auch junge Menschen erreichen, die sich mit ihren Ideen an diesem Prozess beteiligen und Veränderungen anstoßen“, hebt Wirtschaftsförderin Fiona Härtel hervor. Vorgesehen ist, dass sich die Lenkungskreise aus den verschiedenen Modellkommunen regelmäßig untereinander austauschen, sodass gute Ideen „von Stadt zu Stadt wandern können“, wird Kaiser in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung zitiert.
"Vielleicht keinen passenderen Zeitpunkt"
Bei der gemeinsamen Vereinbarungsunterzeichnung lobt OB Toni Vetrano das lokale Aktionsbündnis als „zukunftsweisendes Projekt“. Durch Corona habe der strukturelle Wandel in Kehl eine neue Dimension erhalten. „Vielleicht gibt es gar keinen passenderen Zeitpunkt, diese Aufgabe anzugehen“, sagt er. Nach Monaten des Lockdowns habe er unter den Kunden eine neue Wertschätzung für Gastronomie und Einzelhandel festgestellt.