Umwelt

Kehl will Fotvoltaikanlagen ausbauen

Redaktion
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15. Juli 2019

Fotovoltaikanlage auf der Auenheimer Halle. ©Stadt Kehl

Wie man bestehende Freiflächen für die Produktion von Fotovoltaik-Strom nutzen könnte, haben die Mitglieder des Arbeitskreises Energie und Klimaschutz bei ihrer Sitzung im Rathaus erfahren. Dabei stand vor allem der naturschutzverträgliche Ausbau von Photovoltaik im Vordergrund. 

»Heute werden etwa zehn Prozent des Kehler Stroms von der Sonne produziert, das entspricht einer installierten Leistung von rund 27 Megawatt peak (MWp, Bezeichnung für elektrische Leistung von Solarzellen)«, berichtete die städtische Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner laut Pressemitteilung der Statverwaltung. Bis 2030 sollen noch 11,4 MWp dazukommen, dann wäre das im Klimaschutzkonzept verankerte Ziel erreicht, die in Kehl installierte Leistung im Vergleich zu 2012 zu verdoppeln.

»Die Frage, die sich stellt, ist: Wie können wir das schaffen, ohne damit die Natur und auch die Landwirtschaft zu beeinträchtigen?«, betonte die Klimaschutzmanagerin und leitete mit diesen Worten zum Vortrag von Franziska Janke vom Dialogforum Erneuerbare Energie und Naturschutz über. 

»Jede technische Anlage ist ein Eingriff in die Natur, deshalb ist es wichtig, Energiewende und Naturschutz gemeinsam anzugehen«, erklärte diese. Sie plädierte dafür, Freiflächen, die sich als Standort für Fotovoltaik-Anlagen eignen, möglichst naturschutzverträglich zu gestalten, um so den Eingriff in die Natur zu minimieren. 

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Bei der Planung solle man beispielsweise darauf achten, die Versiegelung der Erde durch fundamentfreie Verankerungen der Module so gering wie möglich zu halten. Mit ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Modulen und dem Boden gelange zudem Streulicht und Wasser unter die Module, was wiederum den Pflanzenwuchs fördere. »Für die Pflege der Freiflächen bietet sich Schafbeweidung an, mit der die Lebensräume von Tieren und Pflanzen geschützt wird«, erläuterte Franziska Janke weiter. Auch Imkerei könne auf den Flächen betrieben werden. Besonders wichtig bei der Planung: »Eine hohe Biodiversität ist das Ziel auf einer solchen Freifläche«, betonte Franziska Janke. 
»Rund 70 Hektar Fläche werden in Deutschland jeden Tag neu versiegelt, darum sollten wir meiner Meinung nach Freiflächen sparen«, betonte Referent Fritz Kropp vom Verein der Fotovoltaik-Sachverständigen. Schließlich müsse man nicht zwingend unbebaute Flächen für den Ausbau erneuerbarer Energien nutzen, stattdessen gebe es genug Alternativen: »Ich bin dafür, Fotovoltaik-Anlagen auf Bestandsflächen zu installieren, wie beispielsweise auf Carports oder an Lärmschutzwänden.« 

Mehr Fläche 

Inwiefern die Verwaltung den Ausbau von Erneuerbaren Energien und Nahwärmenetzen vorantreibt, erklärten Lea Unterreiner und die städtische Energiemanagerin Eva-Maria Löhrmann: »Wir sind dabei, die Zahl der Fotovoltaik-Anlagen zu erhöhen«, sagte die Energiemanagerin. So werde die bestehende Anlage auf dem Dach der Mehrzweckhalle in Auenheim vergrößert. Außerdem prüfe man momentan, ob Fotovoltaik-Anlagen auch auf dem Neubau der Josef-Guggenmos-Grundschule und auf dem Pumpwerk des Schuttermühlkanals möglich seien. 

Um die Energieeffizienz der Wärmeversorgung zu erhöhen, werde zudem geprüft, ob die Mehrzweckhalle in Kork über ein Nahwärmesystem mit Strom versorgt werden könnte. Dabei wird die benötigte Wärme zentral von einem einzigen Wärmeerzeuger bereitgestellt und an mehrere Gebäude verteilt. Überflüssiges Heizen, wie beispielsweise während der Ferien oder an den Wochenenden, kann durch den Einbau moderner Regelungstechnik verbunden mit Gebäudeleittechnik vermieden werden. Diese energiesparende Art der Heizungssteuerung soll nach der Albert-Schweitzer-Schule und der Niedereichhalle, der Grundschule und der Mehrzweckhalle in Kork sowie der ehemaligen Werkrealschule und der Mehrzweckhalle in Bodersweier jetzt auch in der Großherzog-Friedrich-Kaserne eingeführt werden, wie die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung schreibt.

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