Kehler Corona-Einkaufshilfe kommt an
Die Resonanz auf einen Aufruf der Stadt Kehl ist überwältigend. Schon nach einer Woche haben sich über 60 Bürger gefunden, die in der Zeit der Corona-Pandemie ihre Unterstützung anbieten.
Unter allen Städten im Ortenaukreis ist Kehl neben Appenweier am meisten vom Covid-19-Virus betroffen. Und die Zahl der Infizierten steigt täglich. „Doch der Infektionswelle folgt eine Welle der Hilfsbereitschaft“, schreibt der Kreisverband Kehl des Deutschen Roten Kreuzes in einer Pressemitteilung. Initiativen zur Nachbarschaftshilfe werden gegründet und Bürger aller Altersgruppen geben an, sich für ihre Stadt engagieren zu wollen.
Gemeinsam mit dem DRK-Kreisverband Kehl, den Kirchen und Aktionsbündnissen startete die Stadt Kehl vor einer Woche einen Aufruf. Gesucht wurde nach Freiwilligen, die ihre Mitbürger zum Beispiel durch die Übernahme von Einkäufen oder der Versorgung von Haustieren unterstützen möchten.
Über Kirchengemeinden, DRK-Ortsvereine, Zeitungen, soziale Netzwerke und besonders Gruppen, wie die „Corona Nachbarschaftshilfe Ortenau“ und „Die Einkaufshelden“, kam ein ganzer Schwung motivierter Freiwilliger zusammen. Bereits ca. 60 registrierte Freiwillige meldete die Koordinationsstelle beim DRK-Kreisverbandes Kehl e.V., nach nur einer Woche! Diese Freiwilligen stehen nun bereit, um denjenigen, die Teil der Risikogruppe sind, den notwendigen Schutz zu ermöglichen. Denn ob Einkäufe im Supermarkt oder die Besorgung von Medikamenten in der Apotheke – solche Erledigungsgänge bergen für Risikogruppen große Gefahren.
Doch wer gehört zur Risikogruppe? Hier herrscht in der Bevölkerung noch einige Unsicherheit. „Ich gehe mehrmals die Woche Besorgungen erledigen – nur mein Mann gehört mit seiner Lungenerkrankung zur Risikogruppe“, berichtet eine Kehlerin. Doch was passiert, wenn sie selbst erkrankt? „Die Versorgung meines Mannes wäre nicht gesichert, das stimmt“, gibt dieselbe zu bedenken. Daher sollte auch sie sich besonders schützen.
Den Einkaufs- und Unterstützungsservice können alle zur Risikogruppe gehörenden Bürger des gesamten Stadtgebietes nutzen. Die angebotenen Leistungen reichen von Einkäufen, Versorgungen von Haustieren, Wäschewaschen bis hin zur Müllentsorgung.
Bestellungen können von Montag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 12 Uhr telefonisch oder per E-Mail zentral beim DRK-Kreisverband Kehl aufgegeben werden: • 0 78 51/94 33 18 beziehungsweise info@kv-kehl.drk.de. Die Freiwilligen bringen die Besorgungen und warten in angemessenem Abstand, bis diese entgegengenommen wurden. Bestellt werden kann alles, was der örtliche Einzelhandel bereit hält, auch Medikamenten-Rezepte können eingelöst werden.
Wer sollte für sich einkaufen lassen?
Sie sollten nicht selbst einkaufen, wenn Sie:
◼ ältere sind als 60 Jahre,
◼ eine Grunderkrankung haben (z. B. Herz-Kreislauf-Schwäche, Diabetes, Erkrankungen der Atemwege, Leber-, Nieren- sowie Krebserkrankungen),
◼ ein unterdrücktes Immunsystem durch Medikamenteneinnahme haben,
◼ unter ärztlich und behördlich angeordneter Quarantäne stehen,
◼ oder eine Person aus der Risikogruppe in Ihrem Haushalt lebt und auf Sie angewiesen ist.