Die Sonne hatte kein Erbarmen Anfang dieser Woche. Trotz mittlerweile eingetroffener, mäßiger Wolkendecke rückt auch heute das Thermometer fast wieder an die 30-Grad-Grenze. Schweißtreibende Temperaturen selbst in den Wohnungen, die sich inzwischen gut aufgewärmt haben dürften. Und die Arbeit im Büro nervt auch.

Da hilft nur der Gang ins Geschäft und die Frage: »Haben Sie Ventilatoren? »
Im Kehler Elektrohandel in der Schulstraße 21 stehen Standventilatoren, Tischventilatoren, Turmventilatoren – »das Gängige eben«, wie Inhaber Martin Bader angibt.
Klimaanlagen gibt es hier nicht. Erstens sei die Nachfrage danach eher gering, zweitens »ist das ein unsicheres Geschäft, weil es immer weniger Hersteller gibt«, so Bader. Und die Kunden, kaufen die schon? »Nein, noch ist es ruhig. Das geht erst nach einer Woche los, wenn es durchgehend heiß ist«, weiß Bader erfahrungsgemäß. 

Ist es nur ein paar Tage heiß und kommt danach wieder eine – wenn auch kurzzeitige – Abkühlung, seien die Leute zurückhaltender mit dem Kauf.
Die meisten Leute hätten zudem bereits Ventilatoren von den Vorjahren zu Hause. »Aber die gehen natürlich auch irgendwann kaputt.« Vorrat bunkern und jetzt schon zuschlagen müsse man laut Bader nicht. Er liefere bei Bedarf einfach nach. »Im vergangenen Jahr hatten wir genug Ventilatoren, die haben bis zum Schluss gereicht.« Bader selbst hält sich in seinem Geschäft bisher wacker. »Zwei oder drei Tage halte ich das hier noch aus, dann muss auch ich den Ventilator anwerfen«, sagt er.

Im August oft alles weg
Bei »Expert Oehler« im City Center gibt es nicht nur alle gängigen Ventilatoren, sondern auch Klimaanlagen in drei Modellen. »Unsere Kunden haben hier schon kräftig zugeschlagen«, sagt Mitarbeiter Michael Fischer. Und gibt einen Rat mit auf dem Weg: »Ich finde es sinnvoll, sich schon jetzt mit einem Ventilator auszustatten«. 
Oft genug habe es auf einen Schlag keine Geräte mehr gegeben, dann müsse in der Versorgungslücke – im Juli oder August – auf Nachschub gewartet werden, wie es im vergangenen Jahr der Fall gewesen sei. 
Klimaanlagen würden in der Regel erst nach einer intensiven Hitzephase gekauft.  Tischventilatoren gibt es bei »Expert« ab 15 Euro. Der Renner seien aber die etwas günstigeren USB-Ventilatoren. Eingesteckt in den PC oder Laptop kühlen sie am Schreibtisch nur den, den es wirklich nach Kühlung verlangt. »Einige dieser Ventilatoren haben auch Lichteffekte«, so Fischer. »Gegen diese Spielerei sind Erwachsene wohl also auch nicht gefeit.«

Im Elektro Geiler in Sundheim findet man neben mobilen Klimaanlagen zusätzlich batteriebetriebene Mini-Ventilatoren für die Handtasche. »Das ist als Frischekick zwischendurch ziemlich praktisch«, sagt die Mitarbeiterin am Telefon. Die Nachfrage sei groß – auch jetzt schon: »Den Leuten ist ja bewusst, dass es mit der Hitze immer früher losgeht.«

Glaubt man den Wetterprognosen, wird es am Pfingstwochenende wieder kühler, vereinzelt sogar nass. Aber es ist erst Anfang Juni. Die nächste Hitzewelle kommt – ganz bestimmt.