Kehler Kreuzmatt nimmt an "Marge"-Projekt teil
Im Rahmen des am 3. April gestarteten Interreg-Projekts »Marge« soll die soziale Einbindung benachteiligter Quartiere im Oberrheingebiet analysiert werden. Die Stadt Kehl ist mit der Kreuzmatt vertreten.
»Vielfalt entdecken, Innovation schaffen«, lautet das Motto eines auf drei Jahre begrenzten und mit einer Million Euro an Interreg-Mitteln geförderten Projekts aus dem Bereich der sozialen Stadtteilentwicklung, das am 3. April im Rahmen einer Veranstaltung in Straßburg seinen Auftakt erfahren hat: »Marge« nennt sich dieses Austausch-, Forschungs- und Weiterbildungsprojekt, bei dem insgesamt neun in der Summe benachteiligte Quartiere aus der Oberrheinregion, Deutschland, Frankreich und der Schweiz, beteiligt sind – Straßburg unter anderem mit dem Port du Rhin, Basel mit Pratteln und Freiburg mit Haslach.
Die Stadt Kehl ist mit der Kreuzmatt vertreten: Der Stadtbereich zwischen Kanzmatt-, Beethoven- und Richard-Wagner-Straße mit seinem hohen Anteil an Migranten und Menschen in prekären sozialen Lebenssituationen hatte im zurückliegenden Jahr durch umfangreiche städtebauliche Maßnahmen eine gewisse Aufwertung erfahren (die Kehler Zeitung berichtete).
Drei unterschiedliche Länder, aber mit ähnlichen Herausforderungen – was dagegen fehle, sei ein systematischer grenzüberschreitender Austausch zwischen den lokalen Akteuren, erklärt Nanine Delmas, die sich als Fachbereichsleiterin Jugend, Soziales und Kultur für die Stadt Kehl intensiv mit »Marge« befasst, dessen Projektzweck. »Unser Ziel ist es, von anderen Ländern zu lernen, deren pädagogische Ansätze wir nicht gut genug kennen.«
Studenten unterwegs
Im Kern besteht »Marge« aus einer Steuerungsgruppe, der Vertreter mehrerer Hochschulen – auch der Kehler – angehören. Drum herum hat sich eine Projektgruppe aus praktischen Akteuren sowie Experten aus dem städteplanerischen und dem Sozialbereich formiert.
Nicht zuletzt hat jeder am »Marge«-Projekt beteiligten Stadtbereich eine eigene Fokus-Gruppe: In diesem Zusammenhang waren am Freitag, 7. April, 30 Studenten der Katholischen Hochschule Freiburg in der Kreuzmatt unterwegs. Es handelte sich um Teilnehmer eines wissenschaftlichen Seminars, die die Aufgabe hatten, Interviews mit Bewohnern und Vertretern der in der Kreuzmatt angesiedelten Institutionen der Gemeinwesenarbeit zu führen.
Forscher und Praktiker der Gemeinwesenarbeit werden laut Delmas auch in die anderen Länder reisen, um Vergleiche der verschiedenen Ansätze ziehen zu können. Das Projekt soll Delmas zufolge am Ende in die Veröffentlichung eines Handbuchs sowie in eine kritische Reflektion der Ergebnisse münden.
Am 11. Mai treffen sich als nächstes außerdem Vertreter der Kehler Gemeinderatsfraktionen, der Städtischen Wohnbau, von Wohnumfeldgruppen, Kindergarten und Grundschule zusammen – kurzum aller relevanten Akteure der Kreuzmatt.