Wie der Kehler OB stärker eigene Akzente setzen will
Mit der personell neu aufgestellten Stadtspitze möchte Kehls Oberbürgermeister Toni Vetrano (CDU) in den letzten knapp drei Jahren seiner Amtszeit in stärkerem Maße eigene Akzente setzen. Dazu zählt auch das geplante Kombibad.
Die Tram fährt, das Kulturhaus wird bald eingeweiht, in Schneeflären wird gebaut, die Kreuzmatt-Sanierung läuft, der An-, Um- und Neubau der Kitas ist gut vorangekommen: Als Toni Vetrano vor gut fünf Jahren sein OB-Amt antrat, waren diese Projekte vom Gemeinderat bereits beschlossen oder begonnen.
Jetzt möchte der OB stärker eigene Akzente setzen. Der Zeitpunkt dafür, erklärt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung, sei günstig: Im Februar hat Marcus Kröckel als neuer Leiter des Bereichs Bildung, Soziales und Kultur die Arbeit aufgenommen. Wenn am 1. September Thomas Wuttke sein Amt als Beigeordneter antritt, ist die Stadtspitze also wieder komplett.
Schnelles Internet sei Chefsache
Der OB wirft in der Mitteilung einen Blick zurück: Die Tram-Verlängerung »war immer ein Projekt, das mich begeistert hat und ein Grund, mich in Kehl als Oberbürgermeister zu bewerben«, so Vetrano. Die Tram war zu seinem Amtsantritt ebenso schon beschlossene Sache wie der Umbau der alten »Tulla« zum Kulturhaus. Dem OB war es wichtig, dass das Haus in eine Kulturkonzeption eingebunden wird. Diese habe er in Auftrag gegeben, heißt es. Sie wurde unter Bürgerbeteiligung erarbeitet und im Oktober 2018 vorgestellt.
Chefsache sei in Kehl auch schnelles Internet, heißt es weiter: Seit 2016 konnten nach Angaben der Verwaltung 17768 Haushalte zumindest schnelleres Internet bekommen. Durch einen Beschluss vom Stadtrat im Frühjahr bekommen nun 3512 Haushalte in 1546 Gebäuden, 341 Unternehmen und 22 Schulen Zugang zu schnellerem oder schnellem Internet. Damit sei Kehl deutlich weiter als viele andere Kommunen im Kreis, so die Verwaltung in ihrer Mitteilung.
Was noch ansteht
Die Verwaltung blickt auch voraus: Künftige Leuchtturmprojekte sind für Vetrano unter anderem die Bebauung des Zollhofareals, der Bau eines Kombi-Bads und der soziale Wohnungsbau an der Iringheimer Straße und der Vogesenallee. So legt die Stadt eigenen Angaben zufolge das größte Programm zum Bau von Sozialwohnungen in Kehl seit Jahrzehnten auf: 85 geförderte Wohnungen sind an der Iringheimer Straße geplant. 27 sind es auf dem Grundstück neben dem neuen Rewe. Die Planung ist so weit, dass der Bauantrag eingereicht werden kann.
Hier soll ein Ort entstehen, an dem sich Kehlerinnen und Kehler gerne aufhalten.
»Der ehemalige Zollhof mit seiner Lage direkt am Rhein ist ein Grundstück, wie es im Ortenaukreis kein zweites gibt«, ist Vetrano überzeugt. Er wolle sich gemeinsam mit dem neuen Beigeordneten für eine qualitativ hochwertige Entwicklung einsetzen, zu der auch besondere architektonische Akzente gehören sollen. Das Rheinufer werde für jedermann zugänglich bleiben, die Rheinpromenade müsse sich vom Garten der zwei Ufer her fortsetzen, so Vetrano. »Hier soll ein Ort entstehen, an dem sich Kehlerinnen und Kehler gerne aufhalten.«
Mehr zum Kombi-Bad im Frühjahr
Beim Kombi-Bad werden die drei Preisträger aufgefordert, ihre Entwürfe zu überarbeiten und belastbare Kostenberechnungen vorzulegen. Mit den Ergebnissen sei im Frühjahr zu rechnen, heißt es. Für die Schulen hat der Stadtrat ein 25-Millionen-Euro-Sanierungspaket beschlossen. Die Bauarbeiten, die laufen, »haben höchste Priorität«, so Vetrano.
Zum Klimaschutz meint er: »Wir müssen uns intensiv um unser Stadtklima kümmern.« Die Auswirkungen aufs Stadtklima seien bei der baulichen Entwicklung mitzudenken. Das Nachhaltigkeitskonzept für die städtischen Grünflächen, das Straßenbegleitgrün und die Bepflanzung von Verkehrsinseln und auch kleinen Flächen, das über die Ortenau hinaus auf Interesse stoße, sowie das Verbot von Steingärten auf städtischen Bauplätzen, könne »nur ein erster Schritt sein«, meint der OB. In Zeiten des Klimawandels müsse über deutlich weitergehende Maßnahmen nachgedacht werden.
Einladung zum Stadtspaziergang mit Vetrano
Um vor Ort zu zeigen, wie sich die Stadt verändert, welche Projekte an welchen Orten geplant sind und warum, lädt OB Toni Vetrano interessierte Kehler in unregelmäßigen Abständen zu Stadtspaziergängen ein.
Der erste findet am Freitag, 16. August, statt; Treffpunkt ist um 15 Uhr auf dem Rathausplatz. Von dort geht es über das Oase-Areal zur Iringheimer Straße, wo Vetrano das größte Vorhaben der Städtischen Wohnbau vorstellt: den Bau von 85 Wohnungen für Menschen mit geringerem Einkommen. Nächstes Ziel ist das Baugebiet Schneeflären, wo ein modernes Wohngebiet für rund 800 Bewohner entsteht. Der Spaziergang endet im Freibad, wo der OB erklärt, welche Maßnahmen ergriffen wurden, damit der Badebetrieb wieder in geordneten Bahnen ablaufen kann. Wer am Spaziergang mit dem OB teilnehmen will, wird um eine Anmeldung per Mail unter b.senkel@stadt-kehl.de oder • 07851/881001 gebeten. Die Teilnehmer-Zahl ist auf 35 begrenzt, damit auch Fragen gestellt und beantwortet werden können.