Kehl

Kehler Rheinlandschaftsmodell wurde saniert

Redaktion Kehl
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15. November 2022
Astrid Bronner restaurierte das Rheinlandschaftsmodell, damit es ab Mai 2023 wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.

Astrid Bronner restaurierte das Rheinlandschaftsmodell, damit es ab Mai 2023 wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. ©Stadt Kehl/Christoph Bernauer

Museums-Schatz gereinigt und gesichert: Altes Rheinlandschaftsmodell wurde von Astrid Bronner für eine neue Ausstellung im kommenden Jahr restauriert und mit Video versehen.

Im Hanauer Museum wurde ein ganz besonderes Schmuckstück restauriert: ein imposantes Landschafts-Modell aus den 1950er-Jahren. Es zeigt den Rhein mit seinen zahlreichen Inseln bei Straßburg und Kehl noch vor dem Bau der Kehler Festung in den 1680er-Jahren. Seit der Landesgartenschau lagerte das Modell an einem besonders geschützten Ort im Depot des Museums, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Jetzt wurde es wieder hervorgeholt, um es zu entstauben und einige Fehlstellen vorsichtig zu ergänzen, damit es in der nächsten Ausstellung ab Mai wieder präsentiert werden kann.

Gekittet und gemalt

Dafür zuständig war Restauratorin Astrid Bronner. „An verschiedenen Stellen war die Farbe gelockert und musste gefestigt werden. Wo es bereits zu Fassungsverlusten gekommen war, habe ich Ergänzungskittungen vorgenommen und diese farblich angeglichen. Außerdem habe ich einige gelockerte Bauten und abgebrochene Stücke wieder gefestigt beziehungsweise am ursprünglichen Ort neu angebracht“, erklärt Astrid Bronner, während sie sich mit professionellem Blick über das Modell beugt.

Welches Jahr das Landschaftsmodell genau abbildet, ist nicht rekonstruierbar. Zwei Details jedoch markieren Eckdaten, die eine zeitliche Einordnung ermöglichen: Einerseits ist auf dem Modell bereits die Lange Bruck zu sehen, die seit 1388 den Rhein zwischen Straßburg und Kehl überspannte. Andererseits ist die Festung Kehl noch nicht abgebildet, die in den 1680er-Jahren auf Befehl des französischen „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. nach Plänen von Vauban erbaut wurde. Das heißt: Das Modell zeigt quasi eine Momentaufnahme der Landschaft um den sich immer wieder verändernden Rhein zwischen dem Ende des 14. und der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

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Gestaltet wurde es von einer Gruppe geschichtsbegeisterter Modellbauer, die sich in den 1950-ern zusammentaten, um das künftige Hanauer Museum einzurichten. Federführend war der bekannte Kehler Maler Julius Gutekunst. Die Herren recherchierten in heimatkundlichen Werken nach historischen Abbildungen der Region und machten sich in verschiedenen Archiven auf die Suche nach alten Karten und Plänen, anhand derer sie das Rheinlandschaftsmodell schließlich entwickelten.

Auf Knopfdruck Licht

Bis heute besonders reizvoll: Eine Leiste mit Klingelknöpfen, auf denen die Namen verschiedener, zum Teil längst untergegangener Orte stehen wie Sundheim, Ihringheim, Neumühl oder Bauwerke wie die Lange Bruck.
Betätigt man einen Knopf, leuchtet ein Lämpchen an der entsprechenden Stelle im Modell auf. Schon vor Jahrzehnten arbeiteten Museumsleute mit interaktiver Technik, über deren Reaktivierung sich Ute Scherb, Leiterin des Hanauer Museums und des Stadtarchivs, besonders freut: „Es gab den einen oder anderen Wackelkontakt, doch die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes haben gezaubert. Jetzt funktionieren alle Lämpchen. Und die elektrischen Leitungen sind sicher. Denn ein Kabelbrand wäre gefährlich – für andere Ausstellungsobjekte, unter Umständen aber auch für die Besucher.“

Gezeigt werden soll das Landschaftsmodell im Rahmen einer Sonderausstellung, die im kommenden Jahr eröffnet werden soll und sich thematisch mit dem Thema Rheinübergänge in seinen vielfältigen Aspekten auseinandersetzt.

Ein Video zum restaurierten Rheinlandschaftsmodell im Hanauer Museum gibt es unter: https://www.youtube.com/watch?v=oZ8DZc9FhE8

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