Kehls Fahrschulen starten wieder durch
Ab Montag fallen in den Fahrschulen die Corona-Beschränkungen. Der TÜV nimmt auch wieder theoretische Prüfungen ab – allerdings zunächst nur in Offenburg.
Acht Wochen lang saß der Kehler Fahrlehrer Andreas Tschöpe Corona-bedingt nicht mehr auf dem Beifahrersitz seines Autos, auch auf den Theorieunterricht in seinen Räumen in der Albert-Schweitzer-Straße mussten die Schüler verzichten. Ab Montag kann er endlich wieder durchstarten, hofft er jedenfalls – die derzeitige Situation sei nämlich noch „fragil“: Während auf der Homepage der Landesregierung am Donnerstag noch von einer schrittweisen Öffnung des Fahrschulbetriebs bis zum 25. Mai zu lesen war, informierte das badenwürttembergische Verkehrsministerium bereits am Mittwoch, im Anschluss an die Unterredung zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten, Tschöpes Verband darüber, dass Fahrschulen bereits ab dem 11. Mai „sowohl den theoretischen wie auch den praktischen“ Unterricht wieder aufnehmen dürften.
Die „erforderlichen Rechtsänderungen“ würden „in Kürze in der Änderungsverordnung zur Corona-Verordnung umgesetzt“, teilte das Ministerium ferner mit. Was die Hygieneanforderungen betrifft, so sollen sie denjenigen für Bildungseinrichtungen und allgemeinbildende Schulen entsprechen (siehe Stichwort).
Zu den Vorgaben gehört unter anderem das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes während der Autofahrt. Wie sich das anfühlt, stellte Tschöpe bereits gestern, Donnerstag, fest, als er bereits in Karlsruhe im Auto saß, um künftige Fahrlehrer auszubilden: „Mit Maske ist anstrengend!“
Vorsichtiger Optimismus herrscht auch bei seinen Kollegen aus Kork: „Was wir wissen, ist, dass wir am Montag wieder öffnen. Aber hunderprozentig wissen wir noch nicht, was wir dürfen“, spricht Nadja Heitz von der gleichnamigen Fahrschule das zuvor beschriebene Dilemma an. Erleichtert sein dürften auch zahlreiche Schüler, die in den vergangenen Wochen keiner Führersscheineignung unterzogen werden konnten: Ab kommender Woche nehme der TÜV wieder Prüfungen ab, so Heitz. Allerdings zunächst lediglich in Theorie und nur in den eigenen Räumen in Offenburg. Übrigens: Während Fahrschüler in der Vergangenheit innerhalb eines Jahres nach bestandener Theorieprüfung auch die praktische Prüfung absolvieren mussten, haben sie aufgrund des Shutdowns dafür nun eineinhalb Jahre Zeit. Wie die praktische Prüfung in Corona-Zeiten ablaufen wird, ob möglicherweise – wie im Taxi – zwischen dem Prüfer auf der Rückbank sowie Fahrlehrer und Schüler im Cockpit eine transparente Trennwand ins Auto eingebaut werden muss, kann Heitz noch nicht sagen: „Wir warten noch auf ein weitergehendes Schreiben.“
Vorgaben für die Wiederaufnahme des Fahrschulunterrichts
Folgende Regelungen teilte das baden-württembergische Verkehrsministerium dem Landes-Fahrlehrerverband für die Wiederaufnahme des Fahrschulunterrichts mit:
Theorie:
◼ Ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Personen ist einzuhalten, und die Gruppengrößen sind hieran auszurichten
◼ Die Ausstattung der Fahrschule muss gewährleisten, dass die erforderlichen Hygienemaßnahmen durchgeführt werden können, insbesondere müssen: ausreichende Gelegenheiten zum Waschen der Hände bestehen und ausreichend Hygienemittel wie Seife und Einmalhandtücher zur Verfügung stehen; sofern dies nicht gewährleistet ist, müssen Handdesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt werden; alle Räumlichkeiten mehrmals täglich für einige Minuten gelüftet werden.
◼ Es muss eine tägliche Reinigung der Einrichtung erfolgen, Handkontaktflächen müssen regelmäßig, nach Möglichkeit mehrmals täglich mit einem geeigneten Reinigungsmittel gereinigt werden.
Praxis:
◼ Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist verpflichtend.
◼ Im Fahrzeug dürfen sich nur Fahrlehrer und Fahrschüler befinden; die Mitnahme weiterer Personen ist nicht gestattet.
◼ Nach jedem Schüler werden Lenkrad, Schaltung, Blinkerschalter etc. desinfiziert.