Kinder bekommen ein Gespür für den Wald
Junge »Walddetektive« waren der Natur auf der Spur. Erster naturpädagogischer Tag 2014 für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren bei der Naturlandstiftung der Familie Lasch in Bodersweier.
Fast 40 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren aus den Kehler Ortsteilen Querbach, Auenheim, Leutesheim und Bodersweier waren in der heimatlichen Natur unterwegs. Das unwirtliche Wetter konnte ihnen nichts anhaben, denn die Begeisterung für vier Stunden Abenteuer in Wald und Feld war größer. Familie Lasch hatte zu einem Ausflug in die Bodersweierer Gemarkung »Wallo« eingeladen, wo die Veranstaltung mit einem Waldspeckgrillen am alten Pflanzgarten endete.
In Begleitung von Eltern, Großeltern und der Kindergärtnerin Elli trafen sie am Sammelpunkt ein, wo sie von Marco Lasch und den Waldpädagogen Corinna Köninger und Felix Kimmig begrüßt wurden. Spannende Spiele waren vorbereitet und machten ihnen Begriffe wie Ökosysteme und angewandten Naturschutz verständlich. Viel sinnliche Erfahrungen, wie sie sonst im Alltag der Kinder nicht vorkommen, konnten hier gemacht werden.
Aus gefällten Fichten wurde ein Reisighaufen zusammengetragen, auf dem zuerst einmal balanciert wurde, bevor man das Feuer entfachte. Andächtig lauschte die Schar den Erklärungen. Beim Bienenspiel wurden Honigbonbons aufgespürt. Spannend war das Experiment, wie viele Kinder auf einer Baumstumpfscheibe Platz finden.
Kuriosum aus dem Wald
Bewaffnet mit einem Eierkarton begaben sich die Walddetektive auf Spurensuche nach seltenen Fundstücken. Was gehört in den Wald und was sollte nicht im Wald zu finden sein, war die Frage. Die Identifizierung und Auswertung der Fundstücke brachte manches Kuriosum zutage. Da wanderten Schneckenhäuser, Beeren, Samen und Steine in den Karton. Tierspuren sowie Anzeichen und Hinweise für das Vorkommen einiger Wildtiere wurden ausgemacht und die Zeit verging wie im Flug. Drei Stunden Spurensuche machten mächtig hungrig und bei der Waldhütte war das Grillfeuer für Waldspeck und Bratwürstle angezündet. Dazu gab es Weckle und frisch gebackenes Bauerbrot sowie Äpfel.
Besonderen Zuspruch fand die frische Kuhmilch, die von der Familie Mannsshardt gespendet wurde und die von Frau Lasch und Frau Hemmler eigens hergestellte Butter. Auch der Ortsvorsteher von Bodersweier, Manfred Kropp, und der Auenheimer Ortsvorsteher Werner Müll mit Enkeln nahmen an der Veranstaltung teil. Auch der dreijährige Max aus Berlin, der gerade mit seinen Eltern zu Besuch war, hatte Riesenspaß am Geschehen.
Zum Abschluss erhielten die Teilnehmer ein Zertifikat, das sie als »Walddetektive« auswies. Kein Wunder, dass das Echo auf Marco Laschs Frage »hat es euch gefallen und wollt ihr wieder kommen?« ein beinahe ohrenbetäubendes »Jaaa« war. Dies war die Auftaktveranstaltung für das Projekt »1000 Kehler Kinder in den Wald«, die im Lauf des Jahres ihre Fortsetzung finden soll.