"Kindernest" platzt aus allen Nähten
Rund 350 000 Euro wird die Erweiterung des Kindergartens „Kindernest“ in Sand kosten. Der Willstätter Gemeinderat hat dafür die erforderlichen Mittel bewilligt.
Schon die Kindergartenbedarfsplanung, die Ende Juni vom Gemeinderat gebilligt worden war, hatte deutlich gemacht, dass bei der Kita „Kindernest“ in Sand dringend Handlungsbedarf besteht. Denn das Gebäude platzt aus allen Nähten.
Einst als dreigruppiger Kindergarten konzipiert, wird die Kita derzeit mit 3,5 Gruppen geführt und soll auf 4,5 Gruppen erweitert werden. Der Turnraum wird als vierter Gruppenraum genutzt. Bei der Erweiterung stellen der Kommunalverband für Jugend und Soziales und auch das zuständige Gesundheitsamt weitere Anforderungen. Und auch die Bausubstanz ist nicht mehr die beste. Geplant ist nun, im Turnraum einen Schlafraum mit mobilen Betten einzurichten und Bistro und Küche zu erweitern. uch ein zusätzlicher Gruppenraum und ein neuer Personalraum, der auch von Schule und Caritas genutzt werden kann, sollen hinzu kommen. Und schließlich sind die Sanitäranlagen zu erweitern: Es fehlen Toiletten (auch solche für Kinder unter drei Jahren), Waschbecken und Ablageflächen.
Holzständer-Bauweise
Dafür soll ein Anbau in Holzständer-Bauweise errichtet werden. Voraussichtliche Kosten: rund 350 000 Euro. Diese Lösung sei nachhaltiger und könne in der Gestaltung besser auf die Nutzung durch die Kita abgestimmt werden, als dies mit einer Container-Lösung möglich gewesen wäre, an die die Verwaltung ursprünglich gedacht hatte.
Im laufenden Haushalt stehen bereits 100 000 Euro drin; weitere 250 000 Euro müssen im Haushalt 2021 bereitgestellt werden. Wie Bürgermeister Christian Huber mitteilte, ist die Gemeinde auch in der Lage, die Planung für den Anbau selbst zu erstellen – sie muss also keinen Architekten beauftragen. Dadurch könne sie erhebliche Kosten einsparen.
Bei der Finanzierung will die Gemeinde auch von Zuschüssen aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2021-2021“ profitieren. Dieses ist Teil des Konjunktur- und Krisenbewältigungspaktes, den der Bund Anfang Juli beschlossen hatte. Laut Kämmerer Philipp Kaufmann kann die Gemeinde für diese Maßnahme mit 100 000 Euro vom Bund rechnen.
Sands Ortsvorsteherin Ilse Türkl bat darum, die neuen Sanitäranlagen barrierefrei zu planen. Dies sei „ein guter Vorschlag“, meinte Bürgermeister Huber.