Was Willstätt bewegt

Klausurtagung des Gemeinderats

Michael Müller
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
04. Juni 2020

Der Sander Kindergarten war eines der Themen, mit dem sich der Gemeinderat bei seiner Klausurtagung im Januar beschäftigt hat. ©Günter Ferber

Flächennutzungsplanung, Wohnen und Arbeiten – das waren einige der Zukunftsthemen der Klausurtagung des Willstätter Gemeinderates, die im Januar stattfand. Die Ergebnisse wurden nun auf der Gemeinderatssitzung vorgestellt..

Klausurtagungen sind ein beliebtes Format, um mal jenseits des politischen Alltagsgeschäfts sich Zeit zu nehmen, über Grundsätzliches nachzudenken und über den Tellerrand zu schauen. Auch die Gemeinde Willstätt lädt regelmäßig die Mandatsträger im Gemeinderat zu solchen Tagungen ein. Die letzte fand Mitte Januar in Lützenhardt im Landkreis Freudenstadt statt.

Dabei ging es nicht nur um Zukunftsthemen – die Tagung sollte auch dazu dienen, dass das nach der Kommunalwahl im Mai 2019 neu zusammengesetzte Gremium sich kennenlernt, neue Projekt­ideen diskutiert, Ideen austauscht und sich erste Schritte zur Verwirklichung dieser Projekte überlegt. Die Ratsmitglieder hätten zwei Tage lang intensiv gearbeitet, berichtete Tagungsleiterin Judith Nägeli, die seit rund 15 Jahren in Karlsruhe selbstständig als Business-Coach und Kommunalberaterin tätig ist, bei der Vorstellung der Ergebnisse in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. 

Eines der Zukunftsthemen war die Flächennutzungsplanung. Der FNP sei das Planungsinstrument schlechthin für eine Gemeinde, sagte Judith Nägeli. Auffällig sei, dass die Gemeinde Willstätt für ihre Weiterentwicklung mit etwa 15 Hektar Wohn- und zehn Hektar Gewerbefläche planen kann. Wichtig sei, mit den zur Verfügung stehenden Flächen achtsam umzugehen. „Hauptsache haben und dann möglichst schnell was draus machen“ – diese Marschroute sei heute nicht mehr gefragt, so Nägeli.

Die Zukunft des Wohnens mit folgenden Eckpunkten war ein weiteres Thema:

◼ Entwicklung neuer Wohnformen vor allem für Ältere und Familien

◼ Überarbeitung der Steuerungsinstrumente zur Vergabe von Bauplätzen

◼ Entwicklung von belastbaren städtebaulichen Konzepten für größere Flächen wie das Gebiet „Krummacker“ in Sand

◼ Nachverdichtung

- Anzeige -

◼ Angemessene Baulandpreise.

Dabei habe man sich jeden Ortsteil angeschaut, berichtete Nägeli: Wo gibt es Entwicklungspotenzial? Von welchen Flächen lässt man lieber die Finger? 

In Sachen Gewerbe-Entwicklung ging es unter anderem um die Frage, wo man auch kleineren Betrieben Entwicklungschancen eröffnen kann. Auch über die Einrichtung eines interkommunalen Gewerbegebiets wurde diskutiert – auch wenn das eher eine Idee für die weitere Zukunft ist.

Ziemlich konkret wurde es beim Thema „Soziale Infrastruktur“. So soll die Frage „Sanierung/Neubau des Kindergartens Sand“ am bisherigen Standort durchdacht werden – inklusive der Frage, wo man in der Nähe ein temporäres Ausweichquartier einrichten kann.

Auch die Weiterentwicklung der Vereins-Infrastruktur gilt es im Auge zu behalten. Und schließlich steht über all diesen Themen der Aspekt der Nachhaltigkeit – Stichworte: Energieverbrauch, Steuerung des Flächenmanagements, Begrünung, Verkehrsplanung, Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements.

Aspekt der Nachhaltigkeit beachten

Das Echo im Gemeinderat fiel positiv aus. Zwar könne sich durch die Corona-Krise das eine oder andere verzögern oder verändern, aber insgesamt habe sich die Klausur als probates Mittel erwiesen, meinte Bürgermeister Christian Huber.

Seine Stellvertreterin Elvira Walter-Schmidt (WAL) erinnerte an frühere Workshops – etwa zur Erarbeitung des Leitbildes der Gemeinde. „Wir haben einige Hausaufgaben von früher noch gar nicht abgearbeitet“, betonte sie. Entscheidend werde sein, die Bürger mitzunehmen.

Fraktionskollege Peter Scheffel nahm für sich mit nach Hause, dass Aspekte wie Ökologie und Nachhaltigkeit immer mehr Bereiche durchdringen. Es werde in Zukunft erforderlich sein, Dinge, die man politisch anpacken will, „noch umfassender zu durchdenken“.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Kehl

Abriss geplant: Die Filiale der Volksbank Bühl in der Goldscheuerer Merkurstraße bekommt einen Neubau inklusive Wohnungen. Während der einjährigen Bauarbeiten, die Ende 2024 starten, sollen die Kunden in einem Übergangsquartier – einem Container oder der benachbarten Kulturfabrik – bedient werden.
vor 12 Stunden
Bilanz-PK
Bilanzpressekonferenz in Bühl: In Goldscheuer steht der komplette Neubau der dortigen Filiale an, die runderneuerte Geschäftsstelle Sundheim wird im April wiedereröffnet.
vor 14 Stunden
Kommentar zur Flüchtlingsunterbringung in Willstätt
Die Gemeinde Willstätt muss sich in Sachen Flüchtlingsunterbringung Optionen offenhalten können, meint KEZ-Redakteur Michael Müller in seinem Kommentar.
Bislang hat die Gemeinde Willstätt die Strategie gefahren, alle zugewiesenen Flüchtlinge in angemieteten oder gemeindeeigenen Wohnungen unterzubringen – wie diesem Haus in der Sandgasse 27, das die Gemeinde 2015 erwarb. Doch inzwischen kommt sie an Grenzen. Der Gemeinderat hat nun die Möglichkeit geschaffen, von dieser Strategie auch abweichen zu können.
vor 15 Stunden
Willstätt
Willstätt kann bei der Unterbringung von Flüchtlingen künftig auch auf Containerlösungen zurückgreifen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgereizt sind. Dies beschloss der Gemeinderat.
Die Grundschule Leutesheim soll in eine Ganztagesschule umgewandelt werden.
vor 16 Stunden
Ganztagsbetreuung
Am Mittwoch findet ab 18 Uhr eine Gemeinderatssitzung in der Kehler Stadthalle statt – unter anderem auf der Tagesordnung: das Planungskonzept zur Grundschulbetreuung.
Feuerwehrkommandant Christian Hetzel und seine Stellvertreter Sven Buser und Kevin Knäbel und Bürgermeister Christian Huber nahmen auf der Hauptversammlung der Feuerwehr Willstätt Ehrungen und Beförderungen vor.
18.03.2024
Hauptversammlung
Die Willstätter Feuerwehr hatte im vergangenen Jahr viel mehr zu tun als im Jahr zuvor. Dies geht aus der Einsatzstatistik hervor, die am Freitag auf der Hauptversammlung präsentiert wurde.
Für den Umbau der Auenheimer Schule werden auch im neuen Haushalt Gelder eingestellt. Neben der Neugestaltung des Schulhofs und der Parkplätze wird es auch Veränderungen in den Grünanlagen geben.
18.03.2024
Ortschaftsrat
Die Ortschaften sind jetzt schon aufgerufen, ihre Mittelanmeldungen für den nächsten Doppelhaushalt einzureichen. In Auenheim umfasst die Liste über 20 Posten.
In diesem Jahr soll das Auenheimer Freibad pünktlich zum 1. Mai öffnen – wenn nichts dazwischen kommt, kündigte der Leiter des Geschäftsbereichs Bäder, Claude Woitschitzky im Auenheimer Ortschaftsrat an.
18.03.2024
Ortschaftsrat
Der Sommer naht: Bäderchef Claude Woitschitzky gab auf der Ortschaftsratssitzung in Auenheim einen Sachstandsbericht über das Freibad ab.
Der FVA-Vorstand Stefan Schmidt (links) mit den geehrten Mitgliedern.
18.03.2024
Kehl - Auenheim
Der Fußballverein Auenheim hatte seine Mitgliederversammlung. Der Vorstand um Stefan Schmidt, Hartmut Hahn, Sascha Neumann und Jugendleiter Daniel Bäßler konnte auf ein positives Jahr für den FVA blicken.
Immer wieder muss der Feldhüter in Auenheim feststellen, dass auf FFH-Flächen gerodet wird.
17.03.2024
Ortschaftsrat
Ralf Stiller ist seit 14 Jahren Feldhüter in Auenheim. Dabei sieht er sich zunehmend mit Umweltsünden konfrontiert, was er „nach oben“ meldet. Meisten passiert aber nichts.
Empfängt wieder Gäste: die Kehler "Rheinschneck".
17.03.2024
Kehl
Nach monatelanger Umbauzeit: Das beliebte Ausflugsziel am Kehler Altrhein ist wieder im Restaurantbetrieb. Einige Handwerksarbeiten müssen aber noch erledigt werden.
Weit oben in der Prioritätenliste stehen Maßnahmen in der Mehrzweckhalle. Probleme gibt es mit den Damen-Toiletten, einem unansehnlichen Flur zu den WCs und mit den Duschen.
17.03.2024
Ortschaftsrat
In einer mehrstündigen Sitzung hat der Leutesheimer Ortschaftsrat vergangene Woche eine Prioritätenliste für seine Anmeldung für den Doppelhaushaushalt 2025/26 zusammengestellt.
Oli Reister und Gerd Birsner im Pflegeheim – in der Mitte Schwiegervater von Gerd Birsner Alfred Wickers mit seinem Flat Cajon.
17.03.2024
Kehl
Das Gitarristen-Duo Go! bescherten vergangene Woche den Bewohnern und Besuchern im Dr. Friedrich-Geroldt-Haus mit ihrer hochkarätigen und virtuosen Musik ein grandioses Konzert.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Michel Roche ist operativer Geschäftsleiter im Top-Life-Gesundheitszentrum Berghaupten. 
    13.03.2024
    Mit Innovationen an die Spitze
    Wer wie Top-Life in der Oberliga der Gesundheitszentren mitspielt, kann sich nicht ausruhen. Denn die Optionen zur Prävention und Therapie entwickeln sich stets weiter. Und so setzt das Familienunternehmen Benz auch in diesem Jahr auf Innovationen.
  • Wissenschaftlich fundiert und auf die individuellen Ziele abgestimmt ist das Training mit modernsten Geräten im Sports & Health Club von Top-Life.
    12.03.2024
    Top-Life in Berghaupten: Therapie, Fitness und Wellness
    Das Top-Life in Berghaupten ist vielen als ambulante Rehaeinrichtung bekannt. Doch es bietet weit mehr: Es ist ein Zentrum für alle, die etwas für ihre Gesundheit tun möchten. Therapie, Fitness und Wellness sind hier eng ineinander verwoben.
  • Vincent Augustin (links) und Fabian Huber haben sich mit Haut und Haar dem perfekten Rad verschrieben und kreieren in ihrer Radschmiede das perfekte Velo für ihre Kunden. 
    12.03.2024
    Räder made in Baden-Württemberg
    Vincent Augustin und Fabian Huber sind zwei Rennrad-Enthusiasten, die gemeinsame Sache machen. Zusammen haben sie in Oberkirch MYVELO gegründet. Ihr Ziel: Das perfekte Rad für die individuellen Bedürfnisse des Kunden zu bauen.
  • Vollwertig, regional und in Bio-Qualität: Mit diesen Attributen punktet das neue "Top-Life-Buffet" ab 15. März. Jetzt anmelden! 
    08.03.2024
    Nachhaltigkeit, Regionalität und Bio-Qualität im Mittelpunkt
    Ein neuer kulinarischer Hotspot wird in der Ortenauer Gastronomieszene Aufsehen erregen: Das Top-Life Gesundheitszentrum Benz in Berghaupten bietet ab Freitag, 15. März, ein einzigartiges Frühstück an.