"Königin der Feldscheune"

Erich Jais, Vorsitzender des Sozialverbands VdK, überreichte Regina Stein eine Urkunde für ihre 40-jährige Mitgliedschaft. ©ellen matzat-sauter.
Im Rahmen des „erquickenden“ Feldscheunen-Gottesdienstes von Prädikant Stephan Müller vom Dr. Friedrich-Geroldt-Haus unter dem Motto „Wasser des Lebens – nötiger denn je“ dankte Erich Jais, Vorsitzender des Sozialverbandes VdK, Regina Stein für ihre 40-jährige Mitgliedschaft. „40 Jahre – das ist die Zahl der Bewährung – Mitglied in einem Verband, dem Solidarität wichtig ist“, hob Jais hervor. Der VdK habe sich nach dem Krieg nicht nur der an Leib und Seele verwundeten Männer, sondern auch der Witwen angenommen. Seit circa 40 Jahren habe sich der Sozialverband anschließend den Menschen gewidmet, die in sozialrechtlichen Fragen, unabhängig vom Krieg Beratung und Unterstützung brauchten, beispielsweise bei Pflegestufen, Hilfsmitteln, Verrentung, behindertengerechten Wohnungen oder der Anerkennung als Schwerbehinderter. Weiter biete der VdK eine kostenlose Patientenberatung an.
Der Landesverband des VdK habe im Jahr 2022 rund 2,5 Millionen Euro für Menschen erstritten, die sich an den Verband wendeten. „40 Jahre Mitgliedschaft ist auch ein Zeichen großer Solidarität, denn mit Ihrem Beitrag hat der VdK ermöglicht, dass er dieses breite Beratungsangebot zur Verfügung stellen kann“, dankte Jais. Auch wenn Regina Stein im Rollstuhl sitze, sei sie eine Frau, die „mit beiden Beinen im Leben steht“, fuhr er fort.
Über ihr Leben könne er ebenfalls das Wort „Solidarität“ schreiben, beispielsweise aufgrund ihres Engagements für die Feldscheune, in der sie Menschen zusammenführt. Weiter bringe sie, als selbst Betroffene, an Krebs erkrankte Menschen und Fachkräfte zum Austausch zusammen und sei in der Flüchtlingshilfe aktiv, indem sie eine Familie unterstütze.
Auch im Beirat der Behinderten der Stadt Kehl ist Regina Stein aktiv, wurde von Burda geehrt und wurde aktuell vom Abgeordneten Dr. Johannes Fechner vom 25. bis 30. September mit ihrem Partner in den Deutschen Bundestag nach Berlin eingeladen, wo sie die Menschen mit Behinderungen der Ortenau im Bundestag vertreten darf.
Für ihr Handeln und ihre Solidarität fände sie Kraft im Glauben, wusste Jais, und überreichte Regina Stein unter dem Applaus der Gottesdienstbesucher die Urkunde und die Goldene Ehrennadel des Sozialverbandes VdK. Zusätzlich ernannte sie Jais spontan zur „Königin der Feldscheune“.
„Ich mache das alles gerne und von Herzen“, dankte Regina Stein ihrerseits. Sie sei seit 21 Jahren an Krebs erkrankt, habe viel Hilfe bekommen und wolle von dem, was sie erfahren habe, wieder etwas zurückgeben.