Kooperation von Hahn und Hilzinger
Willstätter Unternehmer greift Schaustellerfamilie Hahn unter die Arme / Anstelle einer Weihnachtsfeier gibt es von Hahn gepackte Überraschungspakete für die Mitarbeiter.
Noch nie war die Lage so erdrückend wie im Augenblick. Der zweite Lockdown raubt der Schaustellerfamilie Hahn auch die letzte Hoffnung – die Weihnachtsmärkte. „Die Einnahmen für das Jahr 2020 gehen Richtung „Null“, sagt Theo Hahn. „Das ganze Jahr fanden aufgrund der Corona-Bestimmungen keine Veranstaltungen statt.“
„Das ist dramatisch“, so die Familie Hahn aus Schwanau. Die Söhne Sascha und Thomas führen inzwischen das familiengeführte Schwanauer Traditionsunternehmen gemeinsam mit ihrem Vater Theo Hahn, das bereits im Jahr 1871 von ihrem Ur-Ur-Großvater August Benz gegründet wurde.
In der Kehler Region ist das Unternehmen vor allem durch den Kehler Ostermarkt, den Kehler Messdi, den Martinimarkt in Gengenbach, den Katharinenmarkt in Seelbach oder auch den Jahrmarkt in Kork bekannt.
Alternative entwickeln
Doch auf keinen Fall möchten die Betroffenen die Situation ohne Gegenwehr über sich ergehen lassen. Daher haben sie versucht, Alternativen zum „normalen“ Jahrmarkt zu entwickeln, heißt es in einer Pressemitteilung.
Gemeinsam mit dem befreundeten Fensterbauunternehmen Hilzinger kam man auf eine Idee. Der Willstätter Betrieb ist bis dato sehr gut durch die Corona-Krise gekommen. Allerdings haben die Arbeitnehmer unter teilweise erschwerten Bedingungen gearbeitet, und auch die geplanten Weihnachtsfeiern 2020 können Corona-bedingt leider nicht stattfinden. Die Mitarbeiter haben die gesamte Zeit über Verständnis für alle Einschränkungen und Entscheidungen gezeigt.
Als Dankeschön gibt es für die Beschäftigten deshalb ein Überraschungspaket. Eine Tasche, unter anderem gefüllt mit Magenbrot und frisch gebrannten Mandeln. Dazu eine weitere kleine Überraschung. Das Magenbrot und die Mandeln liefert der Schausteller Hahn. Auch das Verpacken übernimmt Hahn.
Die Mandeln werden für die Aktion frisch gebrannt, das Magenbrot ebenfalls frisch abgepackt. Die Waren, die für den Beginn des Jahres angeschafft wurden, mussten verschenkt und zum Teil vernichtet werden. Die Einnahmen aus dieser Aktion sind ein kleiner Lichtblick, um die hohen laufenden Kosten zu decken.
Dankbar ist die Familie Hahn, dass die Aktion von Unternehmen wie der Firma Hilzinger angenommen wird und hofft auf Nachahmer, um vielleicht doch einigermaßen aus der Krise herauszukommen.
Appell an Kollegen
Helmut Hilzinger, Geschäftsführer und Präsident der WRO Wirtschaftsregion Ortenau, freut sich, mit dieser Maßnahme zumindest ein bisschen helfen zu können. Sein Appell an die anderen Mitgliedsunternehmen der WRO und sonstige Unternehmer: „Folgt dieser Idee oder entwickelt ähnliche Konzepte und unterstützt unsere in Not geratenen Unternehmerkollegen!“