Kehl
Kork hat seinen sagenhaften Stier
Susanne Löhr
10. August 2009
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Die Enthüllung und Einweihung des Korker Stiers erwies sich als ein Besuchermagnet erster Güte. Der idyllische Korker Bühl bot für jeden ein Plätzchen. Und wer früh genug da war, ergatterte sogar einen der zahlreichen Sitzplätze.
Kehl. Es ist ein großer Tag für Kork, dieser Samstag, der achte im achten Monat des Jahres. Endlich hat Kork seinen sagenhaften Stier. Da macht Hans Eller von der Lesegesellschaft Kork gerne den Moderatoren der Festlichkeit.
Eingangs sorgt der Musikverein »Germania« Kork für einen schwungvollen Auftakt. Ortsvorsteherin Brigitta Ließ heißt die zahlreich erschienenen Gäste willkommen und lässt die Vorgeschichte bis zur Entstehung der Stier-Skulptur noch einmal Revue passieren.
Die Enthüllung und Übergabe des Stiers an die Stadt Kehl übernehmen der Künstler Klaus Ringwald, Oberbürgermeister Günther Petry, Hans Eller von der Lesegesellschaft sowie Ortsvorsteherin Brigitta Ließ zu den Klängen der »Schuppenfanfare« der Korker Musiker.
Korker Waldbrief
Helmut Schneider von der Lesegesellschaft erläutert in seiner Rede die Begriffe Kork, Bühl, Kirche und Stier. Beispielsweise kommt der Name Kork aus der keltischen Ursprache, lange vor der Zeitwende. Der Bühl leitet sich vom mittelhochdeutschen »Bühel« ab und bedeutet Anhöhe. Der Korker Bühl ist die höchste Stelle des Dorfes. Schneider verliest Teile aus dem Waldbrief. Die Geschichte um den Stier, der die Festlegung der Grenze des Korker Waldes bestimmen sollte, endet mit dem Tod.
OB Günther Petry liefert eine interessante Betrachtung über den Stier, Sinnbild für Kraft und Männlichkeit, aber auch »Stärken und Schwächen, da gibt es sehr viele Dimensionen in diesem Tier«. Dabei vergisst der Rathauschef auch nicht den Tod zu erwähnen, der uns allen nicht erspart bleibt.
Erwin Teufel gratuliert dem Künstler Ringwald erst einmal zu dessen 70. Geburtstag, den er zwei Tage zuvor feiern durfte. Der ehemalige Landesvater von Baden-Württemberg spricht über den Schonacher, der es schwer hatte in seinen jungen Jahren. »Er ist ein Wälder, das ist ein Dickkopf, sagt man«, und fügt humorvoll an, »er hat eine eigene Meinung, alle, die mit ihm zu tun haben, können ein Lied davon singen.«
Der Ministerpräsident a. D. verweist auf die großen Werke des Künstlers, so die Bronzeskulptur des thronenden Christus 1990 an der »Christ Church Gate« der Kathedrale von Canterburr, der Münsterbrunnen in Villingen und der Marienbrunnen in Waghäusel. »Klaus Ringwald ist einer der größten Porträtisten«, rühmt Teufel weiter den Bildhauer. Und der Christdemokrat verweist auf das von Ringwalds geschaffene Porträt von Carlo Schmid, dem bekannten Sozialdemokraten der Nachkriegszeit.
Künstler Klaus Ringwald dankt bei der Enthüllungsfeier allen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützten, den Formern und Gießern, den Mitarbeitern der Steinfirma im Elsass, die den Sockel fertigten, ebenso ging der Dank an den tüchtigen Kranfahrer.
Friedliches Miteinander
Der Hanauer Harmonika-Club Kork lässt beschwingte Weisen erklingen, bevor die Pfarrer Klaus Zipf und Peter Schlechtendahl die Zuhörer daran erinnern, den Stier als Mahnmal für friedliches Miteinander zu sehen, in dem äußerliche und innerliche Verletzungen gemieden werden sollen, »auf dass zur rechten Zeit das rechte Wort durch ein liebendes Herz gesprochen wird«.
Das Korker Lied, begleitet vom HHC und von der Chorgemeinschaft »Frohsinn« Odelshofen und »Harmonie« Querbach, die auch zwischendurch die Zuhörer erfreut, bildet den offiziellen Abschluss.