Kork lehnt Holzversteigerung ab
Nachdem sich schon Odelshofen und Querbach dagegen ausgesprochen haben, die Holz-Lose aus dem kommunalen Wald an den Meistbietenden zu versteigern, wehrten sich auch die Korker am Dienstag gegen die Pläne der Stadt.
Einzig Ortsvorsteher Patric Jockers stimmte dafür, das Verfahren in der Gesamtstadt zu vereinheitlichen – in den Nord-Stadtteilen wird das Brennholz schon lange versteigert.
Menge wird begrenzt
Die Abgabemenge soll auf jeden Fall gedeckelt werden, informierte Patric Jockers das Gremium und die anwesenden Bürger. Jeder Haushalt könne nur eine bestimmte Menge Holz ersteigern – wie viel, das hänge vom Holzeinschlag ab und von der Anzahl der Interessenten aus der Gesamtstadt.
Das stieß sowohl im Rat als auch in den Reihen der Zuhörer auf wenig Gegenliebe. „Wäre es nicht einfacher, das Holz gleichmäßig auf die Bewerber aufzuteilen?“, fragte Ria Marzloff.
Ein Bürger monierte, dass er mit den prognostizierten fünf bis sieben Ster pro Haushalt nicht hinkomme. „Ich brauche 15 bis 20 Ster, wie soll ich über den Winter kommen?“, fragte er. Jockers verwies ihn auf den freien Markt: „Das Holz aus dem städtischen Wald ist für alle Bürger da“, sagte er. „In diesem Jahr ist Holz ein knappes Gut, deshalb wird die Abgabe begrenzt, damit es für alle reicht.“
"Extremer Preissprung"
Auch die Preiserhöhung wurde heftig diskutiert. Beim Brennholz lang und dem Sterholz soll der Anschlagspreis um 28 bis 36 Prozent erhöht werden. Als Grund wird die größere Nachfrage und das knappere Angebot angegeben, zudem muss auch der Lohnunternehmer, der die Bäume fällt, mit höherem Spritpreisen und gestiegenen Personalkosten kalkulieren, die er der Stadt in Rechnung stellt.
„Wir sind nun mal in einer Situation, wo es kein billiges Gas mehr gibt“, sagte Patric Jockers. Nachdem in den letzten Jahren die Zahl der Interessenten stetig zurückgegangen sei, werde das Holz angesichts der Krise wieder zu einem begehrten Gut.
Die Stadt habe sich bei der Preisgestaltung an den Preisen der Nachbargemeinden orientiert, so Jockers weiter. Holz auf dem freien Markt sei um einiges teurer. Dennoch wurde der Preissprung als zu extrem gesehen. „Ist es denn zwingend erforderlich, dass sich die Stadt an der Preistreiberei beteiligt?“, fragte Andreas Weiß. „Das ist in dieser Zeit das falsche Signal. So viel Mehrkosten kann die Stadt nicht haben.“
Schließlich einigte sich der Rat auf die Forderung, dass das Holz zum Selbstkostenpreis an die Bürger abgegeben und nicht „noch was draufgeschlagen“ werden soll.