Krankenhaus Kehl: Kehler Kreisrat stimmt für Schließung
Der Kehler Kreisrat Rolf Sigg (SPD, Goldscheuer), der im April als Nachfolger von Ex-OB Günther Petry in den Kreistag nachrückte, hat am Dienstagabend für die Schließung der Krankenhaus-Standorte Kehl, Oberkirch und Ettenheim gestimmt. Wenige Tage zuvor hatte er noch einen gemeinsamen Antrag aller Kehler Kreisräte zum Erhalt des Kehler Klinikums unterstützt.
Im Gespräch mit der Kehler Zeitung erklärt Kreisrat Rolf Sigg sein Abstimmungsverhalten: »Ich hatte am Montag ein langes Gespräch mit einem sehr erfahrenen Arzt, der seit vielen Jahren im hiesigen Bereich, auch als Notarzt, tätig ist, die Krankenhaussituation bestens kennt. Das Gespräch endete mit seiner Stellungnahme: ›Wenn die Reform nicht zustande kommt, dann ist das ein ganz herber Rückschritt für das Wohl der Patienten.‹ Da er das überzeugend und mit hohem Fachwissen vertreten hat, habe ich alle Argumenten abgewogen und so entschieden, auch weil es sich um eine Entscheidung handelt, die ich vor dem eigenen Gewissen zu verantworten habe. In Abstimmungen entscheide ich so, als ob ich die anstehende Frage alleine zu entscheiden hätte.«
»Schmerzhafte Entscheidung«
Die Entscheidung sei ihm sehr schwer gefallen, sie sei »schmerzhaft« gewesen, die Nacht davor habe er sich noch Gedanken gemacht. Aber der Beschluss sei nötig gewesen, um handlungsfähig zu bleiben.
Er sei auch weiter für den Erhalt des Kehler Klinikums, das mit der Orthopädie aus Gengenbach zu einem Zentrum weiter entwickelt werden könne. Zudem befürwortet er nach eigenen Worten die Überprüfungsklausel. Aber Kreisrat Sigg ist ebenso überzeugt, dass ein anderes Ergebnis – also der Erhalt der drei Standorte über 2030 hinaus – einen »Rückschritt« bedeutet hätte, schwerwiegende Folgen für die Patienten gehabt hätte.