Krautkopfsetzen in Goldscheuer zum Start in die Fasnacht
Mit dem Setzen des Krautkopfes am Goldwäscherbrunnen hat am Montagabend in Goldscheuer die „fünfte Jahreszeit“ begonnen.
Traditionell läuten die „Krutblättsche“ und die „Groß Herd fun Goldschier“ als „grün-schwarze Koalition“ gemeinsam am Elften im Elften mit dem Setzen des Krautkopfes die närrische Zeit im Kehler Süden ein. Eine bunte Narrenschar hatte sich am Montagabend am mit Sauerkrautblättern ausgelegten Goldwäscherbrunnen am Rathaus eingefunden, um dem Ritual beizuwohnen.
„Musik-Schees“ statt Kapelle
Kurz nach 19 Uhr setzte sich der kleine Narrenzug an der früheren Milchzentrale in Bewegung – leider diesmal nicht angeführt von einer Musikkapelle: Dem Musikverein Goldscheuer, der in diesem Jahr angefragt war, war es nicht möglich, eine spielfähige Abordnung zu stellen, und so musste die „Musik-Schees“ der „Krutblättsche“ für Stimmung sorgen und die Narren zum Schunkeln animieren. Dann wurde der in einer traditionellen Holzkarre herbeigeschaffte Krautkopf an den vorgesehenen Platz gesetzt und auch gleich begossen, auf dass er wachse und gedeihe und den Narren Kraft gebe, die anstrengende Kampagne bis zum Aschermittwoch Mitte Februar durchzustehen.
Wie immer wurden zur Fasnachtseröffnung auch die „Neuen“ in die Reihen der Aktiven aufgenommen. In diesem Jahr durften sich bei den „Krutblättsche“ Tina Matthiß und Diana Weltle dem traditionellen Aufnahmeritual unterziehen; der dritte Neuzugang, Christoph Schmidthuber, fehlte krankheitsbedingt. Sie mussten ein Schälchen Kraut auslöffeln und das dann mit einem Schnäpsle runterspülen. Bei der „Groß Herd“ dürfen ab sofort Daniel Hummel, Pascal Predehl, Jonas Mittenmüller, Elias Schönbroich und Mika Hoffmann nach bestandener einjähriger Probezeit im Erwachsenen-Korps mitmachen.
Relief zu Ehren von Werner Schäfer
Hinterher trafen sich alle im Narrenkeller in der alten Schule. Dort ging es aber auch zunächst mal feierlich zu – galt es doch, ein Wandrelief für Werner Schäfer zu enthüllen. Schäfer war von 1992 bis zu seinem Tod 2003 Oberzunftmeister der „Krutblättsche“ und lange Jahre im Vorstand der Zunft aktiv. Für sein Engagement erhielt er posthum auch den Verdienstorden in Gold des Bundes Deutscher Karneval (BDK). Vor allem hatte er sich zeitlebens stets um eine „Aussöhnung“ zwischen den beiden Nachbardörfern Marlen und Goldscheuer bemüht. Nun prangt sein vom Goldscheuerer Künstler Reinhold Schäfer gestaltetes Ton-Konterfei neben dem seines Vorgängers und Gründungs-Vorsitzenden der „Krutblättsche“, Edwin Bühler.
Anschließend feierten die Narren noch bis in die Nacht den Beginn der „fünften Jahreszeit“.