Kultursommer Kehl: Konzert der Stadtkapelle Hanauer MV

Altsaxophonist Jörg Merbitz beim Konzert der Stadtkapelle Hanauer Musikverein. ©Karin Bürk
Im Ramen des »Kehler Kultursommers« hat die Stadtkapelle Hanauer Musikverein am Samstagabend einmal mehr ein abwechslungsreiches Konzert auf der Kehler Seebühne geboten.
Immer wieder einsetzende Regenschauer machten am Samstag die Entscheidung nicht leicht, wo das Konzert der Stadtkapelle Hanauer Musikverein stattfinden sollte. Die Entscheidung, das Konzert auf der Seebühne zu präsentieren, erwies sich jedoch als goldrichtig.
Kleine Tradition
Bereits seit 2000 begeistert die Stadtkapelle Hanauer Musikverein regelmäßig ihr Publikum beim »Kultursommer«. Nur ein einziges Mal musste in all den Jahren auf die Stadthalle ausgewichen werden.
Trotz des unsicheren Wetters hatten zahlreiche Besucher den Weg in den Rosengarten gefunden, wo sie es sich, mit ihren mitgebrachten Sitzkissen oder Klappstühlen, auf dem Rasen bequem machten. Immer wieder gesellten sich einzelne dazu, während der »Stubenhocker« für die nötigen Erfrischungen sorgte.
Tango und mehr
Charmant begrüßte die 17-jährige Samantha Duc, die durch das Programm führte, die Zuschauer. Eröffnet wurde das Konzert mit dem »Einzugsmarsch« aus der Operette »Der Zigeunerbaron«, gefolgt von Mozarts »Zauberflöte«. Dass ein Marsch nicht zwingend »militärisch« daherkommen muss, bewies das Stück »The Free Lance March«, bevor es musikalisch nach Argentinien ging. Hier ist der Tango zu Hause. Piazolla vermischte 1984 Tango und Jazzelemente und setzte sich seinerzeit damit vielen Anfeindungen und Bedrohungen traditionalistischer Tangoisten aus. Diese schwermütige Stimmung kam hier durch Marie-Christine Krieger an der Querflöte wunderbar zum Ausdruck.
Glockenklang
Kurz vor 20 Uhr wurde das Konzert dann durch die Kirchenglocke der St.-Johannes-Nepomuk-Kirche unterbrochen. Die Musiker wissen das und machten an dieser Stelle eine kurze Pause, um der Glocke zu lauschen. Kaum war der letzte Schlag verhallt, konnten sich die Zuhörer an Medleys von Eric Clapton und Bryan Adams erfreuen. Doch auch vor Hollywood machte die Blaskapelle nicht Halt und stellte mit »Mission Impossible«, Al Jarreaus »Boogie Down«, oder »Isn’t she lovely«, der Soul-Legende Stevie Wonder wieder mal ihr breites Spektrum unter Beweis.
Glänzende Solisten
Immer wieder glänzten die Solisten an ihren Instrumenten, wie beispielsweise Emily und Enya Arbogast (Altsaxophon und Trompete), Jörg Merbitz (Altsaxophon), Karlheinz Fimeyer (Trompete), Esther Leblond (Queflöte), Peter Pund (Saxophon) und Bernhard Beiser (Flügelhorn).
Neue Deutsche Welle
Nach gut eineinhalb Stunden ging das Konzert mit einem 80er-Jahre-Medley aus der Zeit der »Neuen Deutschen Welle“ zu Ende. Die Zuhörer waren begeistert und mit zwei »Marsch«-Zugaben kehrten Markus Göpper und sein Orchester musikalisch am Ende wieder zum Beginn des Abends zurück. Eine bunte musikalische Mischung für ein ebenso buntes Publikum jeglichen Alters, das schon seit Jahren seinen Weg in die malerische Kulisse des Kehler Altrheins findet, ging zu Ende.