Kunstausstellung in der Diakonie Kork
Die Diakonie Kork veranstaltete am Donnerstag, 8. August, eine Kunstausstellung im Rahmen des Ferienprogramms »Kreativität an Leinwand, Papier und Farbe« für Kinder und Jugendliche in Kork.
Endlich konnten die Bilder der 36 Kinder und Jugendlichen ausgestellt werden: Acht Tage lang malten, tupften und pinselten sie zusammen mit dem französischen Künstler Christophe Wehrung an den Leinwänden. Etwa zwei Stunden am Tag ließen sie ihrer Fantasie freien Lauf und schalteten vom Alltag in der Diakonie ab.
Dabei gab ihnen der Künstler Tipps und Vorgaben, denn ohne die wären »einige Kinder schon nach zehn Minuten fertig mit malen«. Wehrung war wichtig, dass die zehn Bilder nebeneinander gehängt ein großes Kunstwerk darstellen. Um diesen Effekt zu bekommen, haben die Kinder zum Beispiel einen Weg gemalt, der sich durch jedes Bild schlängelt. Auch bei der Farbgebung mangelt es nicht an Kreativität: Aneinander gereiht werden die vielen verschiedenen Farbabstufungen zu einem Regenbogen. »Die Energie der Kinder zu kanalisieren«, worauf Wehrung viel Wert legte, war ihm definitiv gelungen. »Wir haben literweise Farbe verbraucht«, sagte Dagmar Rahn, pädagogische Mitarbeiterin der Kinderklinik und Organisatorin des Kunstprojekts. Sie selbst hat bei den Bildern überall ein wenig geholfen und mitgemalt.
Vier junge Künstler
Auch vier der jungen Künstler waren bei der Vernissage anwesend und sagten einige Worte zu ihren Werken. Susanna, 14, nannte ihr Bild »Das Weiße Einhorn«. Nicht weit hergeholt, denn gemalt hat sie zwei weiße Einhörner – ein großes und ein Fohlen. Neben den zwei Fabelwesen sind noch viele Tiere, darunter Schmetterlinge und Fische, auf der Leinwand zu entdecken.
Auch auf Lukas’ Bild haben Tiere Platz gefunden: ein Truthahn und ein Vogel schmücken seine himmelblaue Leinwand. Der 16-Jährige war besonders kreativ und hatte eine Idee: »Ich mag es, zu tupfen. Also habe ich mit einem Tuch und ’n bissel mit dem Pinsel angefangen zu tupfen.« Den Einfall fand auch Wehrung gut, woraufhin er auch bei anderen Bildern dazu anleitete, zu tupfen. »Bei dem Vogel hab’ ich aber zu fest getupft«, sagt Lukas lachend. Sein Bild würde er »Frühling-Winter« nennen. Die 16-jährige Johanna malte fast ausschließlich mit ihrer Lieblingsfarbe Grün. Sie durfte das Bild vormalen und zwei, manchmal auch drei Kinder, haben ihr dann beim Ausmalen geholfen. »Wehrung hat uns dabei viele Tipps gegeben, zum Beispiel die Farben zu mischen.« Einen Titel hat ihre Leinwand noch nicht, aber spontan ist ihr »Bild« eingefallen, wie sie ironisch meinte.
Bei Sarah, 17, haben gleich sechs bis sieben Kinder mitgeholfen. »Ich brauchte manchmal sehr sehr viel Nerven«, sagt sie. »Die Kinder haben immer wieder gefragt: Warum darf ich das jetzt nicht?« Das Ergebnis sticht aber mit dem prallen Rot-Ton sofort ins Auge. Die Farbe soll eine Wüste darstellen – auch ein Kamel ist zu sehen. Sarah kombinierte das und gab der Leinwand den Titel »Kamel in der Wüste«.
Mehr Leben im Innenhof
Das Team der Kinderklinik ist sich »noch nicht einig, wo sie hinkommen«, so Dagmar Rahn. Doch das Publikum war sich schlüssig: Der schlichte Innenhof, in dem die Vernissage stattfand, muss lebhafter werden. Wer demnächst also die Diakonie Kork besucht, sollte im Innenhof vorbeischauen. Vielleicht lässt sich dann ein Blick auf die Kunstwerke erhaschen.