Kunsthandwerkermarkt verzaubert Besucher in der Kehler Stadthalle

(Bild 1/2) Der Kunsthandwerkermarkt „Weihnachts-Träume“ in der Kehler Stadthalle bot viele Kunstwerke in einer Top-Qualität. ©Ellen Matzat-Sauter
Beim Kunsthandwerkermarkt „Weihnachts-Träume – Kunsthandwerk vom Feinsten“ waren 24 Aussteller, von Köln bis Freiburg, mit dabei und er zog rund 800 Besucher an. Während sich Veranstalter und Aussteller mehr Besucher wünschten, waren die Besucher, die da waren, begeistert. „Wir sind von dem Markt mit der unglaublich vielseitigen und individuellen gezeigten Kunst sehr angenehm überrascht und sehr beeindruckt“, freute sich Besucherin Marjorie Herrmann aus Kehl. Die Phantasie der Künstler sei phänomenal und die Kunstwerke einfach schön anzusehen.
Patricia Verne aus Sundheim, die selbst Kunstgeschichte studierte, gefiel die tolle Mischung aus verschiedenen Kunsthandwerken sowie die vielen Farben und Formen. Dabei entdeckten sie und ihre ebenfalls begeisterten Kinder Lionel (7) und Louise (3) auch Techniken, die sie noch nicht kannten. Weiter gefielen Verne die Kleidung und der Schmuck, die etwas ganz anderes waren, als die Sachen aus den großen Filialen. Ihren Kindern zeigt sie, was Leute alles aus Holz, Leder und anderen Materialien selbst machen.
Einzigartiges Handwerk
„Sehr schön und wiedermachenswert“, lobten auch Heinz Ruschmann und Anita Schulz-Ruschmann aus Achern den kleinen aber feinen Kunsthandwerkermarkt, der viel mehr als nur ein besserer Jahrmarkt war. Es sei einzigartiges Handwerk mit hoher Wertigkeit präsentiert worden.
„Leider ist das Interesse trotz intensiver Werbung und sehr hoher Qualität in allen Metiers von Glas, Holz, Keramik, Schmuck bis zu Strickwaren auch nach Corona nicht so groß, wie wir es uns gewünscht hätten“, bedauerte hingegen Veranstalter Jürgen Blank, Vorsitzender der „Rügener Kleinkunstbühne pro Musis“. Die Stadthalle sei eine sehr schöne Location, aber wenn die Aussteller als professionelle Kunsthandwerker die von ihrer Kunst leben, zu wenig verkaufen, sei dies einfach schade.
Hobbykünstler sowie traditionelle Handels- und Asia-Waren waren auf dem qualitativ hochwertigen Kunsthandwerkermarkt nicht zu finden. Da es auf traditionellen Weihnachtsmärkten kaum noch richtige Kunsthandwerker zu finden gibt, war die kleine Perle „Weihnachts-Träume“ etwas Besonderes. Der kleine Eintritts-Obulus in Höhe von 2,50 Euro war notwendig um die Unkosten wie Stadthallenmiete und Werbung teilweise decken zu können.
Wunsch: Mehr Publikum
Michael Pfaff aus Schramberg-Sulgen bot beeindruckende Holzkunst vom Kinderspielzeug bis zum großen Objekt aus heimischen Hölzern an. „Besucherzahl und Interesse könnten etwas mehr sein“, bestätigte er. Hingegen war die Nachfrage bei den Zirbenprodukten der Biomanufaktur Yourscent aus Kirchzarten, die für besseres Einschlafen und Durchschlafen sowie der Beruhigung und Regeneration dienen sollen, gut. „Ich liege zwischen zufrieden und unzufrieden, wünschte mir aber mehr Publikum“, zog Roman aus Köln mit seinen Lederwaren eine gemischte Bilanz.
Schmuck aus Papier hatte Goldschmiedin Leyla Bonetti aus Freiburg im Angebot. „Mich zog es mit der Zeit zu einem lieblicheren Material, das auch nicht so teuer wie Edelmetall ist und meine Kreativität noch mehr anregt“, erklärte die Künstlerin. Mit Papier könne sie spielerisch und unbekümmert gestalten, ohne sich um die Materialkosten sorgen zu müssen. Allerdings habe sie noch nie so einen ruhigen Markt wie in Kehl erlebt. Verkauft habe sie fast nur Produkte aus dem niedrigeren Preissegment und sie hätte auch gerne mehr Gespräche mit Interessierten geführt.
Bei Sabine Michel aus Renchen-Ulm war es auch ruhig. Bei ihr gab es Bilder und Dosen auf einer Grundlage von Mamormehl und Sumpfkalk, das nach dem Auftragen mit selbst hergestellten Farben bearbeitet wurde. Zufrieden war Ruth Albrecht-Fischer aus Offenburg, die Papierschmuck dabei hatte, während es bei ihrer Standnachbarin Tamara Javurek aus Pforzheim, die Acrylkunst und Skulpturen mitbrachte, wieder ruhig war.
Filigrane Strickarbeiten
Beeindruckend waren die filigranen Strickarbeiten von Antoaneta Bartling, Kunststrickerin aus Leidenschaft, deren Verkaufspreise nur für neue Wolle reichen. Sie freute sich über Interesse an ihren Arbeiten. Die allgemeine Zurückhaltung beim Kaufen sah sie in der momentanen Situation, in der die Leute sehr verunsichert seien. Immer gut was los war bei den Künstlern Ute Weidenthaler-Musiolik und Rainer Musiolik aus Berg, die eine große Auswahl an Silber- und Gold-Schmuck dabei hatten.
Am Samstag sorgte die Jugend der „Stadtkapelle Hanauer Musikanten“ für die musikalische Umrahmung. Auch der Orangenverkauf, der von Vorstand Martin Baumert gestifteten spanischen Orangen zur Aufbesserung der Jugendkasse, lief gut.