Landesgartenschau Kehl-Straßburg: Szenen einer Blütezeit
Wer hin und wieder sehnsüchtig an die Landesgartenschau 2004 zurückdenkt, war am Samstagabend beim Film- und Fotoclub Kehl richtig: Anderthalb Stunden lang ging es mit Leinwand-Souvenirs auf eine Zeitreise in Kehls und Straßburgs Blütezeit vor 20 Jahren. Bernd Brand präsentierte eine Fülle kommentierter Filmszenen, Renate und Klaus Oesterle hatten für die Schau im Odelshofener Gemeinschaftshaus zahlreiche Fotos beigesteuert.
Leinwand-Souvenirs
"Das Ambiente auf deutscher Seite war ein anderes als auf französischer", erinnerte Club-Vorsitzender Peter Schulze. "Dieser Unterschied hat auch den Charme der Gartenschau ausgemacht." Die – musikalisch passend untermalten – Foto- und Video-Impressionen der kunterbunten Blütenpracht zeigten dies eindrucksvoll: auf Kehler Seite die ausgedehnten Beete im Rheinvorland sowie die einfallsreichen Ausstellungen in der Blumenhalle, am Straßburger Ufer die 19 kreativen Wassergärten und die Wasserwand. Noch einmal konnten die Zuschauer auf Stippvisite ins "grüne Klassenzimmer" gehen, Kunstwerke wie das "Unbekannte Baumobjekt" (UBO) oder den Sieben-Meter-Schneemann aus Saalbach-Hinterglemm bestaunen.
Auch Erinnerungen an das große Kulturprogramm lebten wieder auf. So erklangen Kostproben aus den Konzerten des Orso-Orchesters sowie der "Swing-Legenden" Max Greger, Paul Kuhn und Hugo Strasser. Das Ballettstudio Thomae sorgte für Hingucker, der "Hanauerland-Tag" für Lacher – wenn etwa der "Becke-Willi" aus Eckartsweier einen Walzer auf besondere Art "rückwärts spielte". Auf den "Fröhlichen Feierabend" des SWR, das Walpurgisnacht-Konzert und den waghalsigen Balance-Akt der Traber-Akrobaten mit verbundenen Augen blickte die Vorführung ebenfalls zurück. Impressionen zu den Gartenschau-Bauwerken – Passerelle, Weißtannenturm, Wasserband – rundeten das Programm ab, darunter auch Aufnahmen aus ihrer Entstehungszeit sowie Blicke über Kehl aus luftiger Höhe.
Großer Fundus
Die drei Foto- und Filmautoren ernteten großen Applaus für einen sehr vielseitigen Vortrag – wenngleich sie nur einen kleinen Teil ihres Fundus hatten zeigen können. "Aus meinen 20 Stunden Gartenschau-Filmmaterial habe ich für heute 39 Minuten zusammengestellt", verdeutlichte Bernd Brand die Qual der Auswahl, die ihn mehrere Tage beschäftigte. "Da hat mir schon das Herz geblutet, weil ich vieles weglassen musste." Gut möglich jedoch, dass noch Abende mit anderen Archiv-Schätzen zum Thema folgen.
Zunächst allerdings haben weitere Interessierte noch eine Chance, das Programm vom vergangenen Samstag zu sehen: Am Donnerstag, 21. November, vormittags um 10 Uhr zeigt der Film- und Fotoclub die Aufnahmen nochmals im Senioren-Forum Kehl (Jahnstraße 16).