Landespolizeiorchester gastiert in Auenheim
Einen grandiosen Abend und vollendeten Hörgenuss erlebten die Zuhörer am Freitagabend beim Benefizkonzert des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg (LPO) und des stimmgewaltigen Männerchors Hanauerland zuunsten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der voll besetzten Auenheimer Festhalle. Der Lohn: stehende Ovationen.
»Wir schau-
en uns Musik diesseits und vor allem jenseits des Rheins an«, kündigte LPO-Chefdirigent Stefan R. Halder an. Gleich zu Beginn bestach die »Carmen Suite« , die bekannteste französische Oper, mit Melodien, die jeder kennt. Das 30 Berufsmusiker starke Orchester überzeugte mit äußerster Präzession und spielte künstlerisch und musikalisch auf höchstem Niveau. Zu Gehör kamen fünf Sätze vom temperamentvollen »Les Toréadors« über »Habanera« bis „Danse Bohême“. Also Solisten hoben sich Susanne Chang und Cesar Villafane an den Flöten, Giany Fruong-Nguyen am Fagott sowie Thomas Backhaus an der Klarinette hervor. Einen musikalischen Blick auf Paris durften die Zuhörer in »Ein Amerikaner in Paris« werfen, bei dem Gershwin vom aufkommenden Verkehrsaufkommen und den Hupen so fasziniert war, dass er dies in seine Komposition einbaute. Als »Oberhuper« glänzte Schlagzeuger Goran Mann.
Nach den bekanntesten Melodien aus dem »Phantom der Oper« und der Liebeserklärung an die französischen Chansons mit den Solisten Bernd Köstlin (Trompete), Timo Kächele (Posaune) und Andreas Feifer (Alt-Saxophon) ging es fröhlich und beschwingt mit »Je veux« weiter. Gasttrompeter Fynn Müller arrangierte das Stück extra fürs Orchester und glänzte bei dessen Uraufführung zusammen mit Tenorsaxophonist Anton Toth als Solist.
Chorgesang in Vollendung präsentierte der stimmgewaltige »Männerchor Hanauerland“ unter Leitung von Willi Kammerer. Den imposanten Chor mit homogenen Klangbild und seinen 74 sangesbegeisterten Männern aus 32 Ortschaften zeichnet die sicht- und hörbare Freude am klangvollen Männerchorgesang aus. Mit 88 Jahren ist Günter Appenzeller der älteste unter ihnen.
"100 Mann und ein Befehl"
Begonnen wurde mit »Der Schweizer«, es folgte »Fremdenlegionär« in der Bearbeitung von Kammerer mit dem Tenorsolisten Peter Spraul. Nach zwei Kriegsliedern folgten mit »100 Mann und ein Befehl« von Freddy Quinn und »Sag mir wo die Blumen sind« von Marlene Dietrich (1962)zwei unter die Haut gehende Antikriegslieder. Solist David Krumbacher besang in »Die zwölf Räuber« den Weg vom Räuberanführer Kudejar zum weisen Mönch Pitirim, bevor auf eine besondere Art und Weise mit »Es klappert die Mühle« der Kreis zum Hanauerland und Auenheim wieder geschlossen wurde. Als Zugabe brachte der Chor mit Solist Kurt Knössel und dem lustigen »Der kleine Teddybär« die Zuhörer zum Lachen.
Höhepunkte waren die Auftritte von Chor und Orchester bei »Nabuco«, dem »Badner-Lied«, das beide Dirigenten und das Publikum inbrünstig mitsangen sowie dem wunderschönen »Guten Abend, gut Nacht« als letzte Zugabe.