Lehrerverabschiedung an den Beruflichen Schulen Kehl

Martin Kopf (links) und Peter Cleiß. ©Sabine Schafbauer
Am Mittwoch wurde Martin Kopf an den Beruflichen Schulen Kehl verabschiedet. Schulleiter Peter Cleiß entließ den engagierten Lehrer nur ungern in den wohlverdienten Ruhestand.
»Es hat immer Spaß gemacht, ich war sehr gerne Lehrer«, bekundete Martin Kopf zum Abschied. Seit 1997 unterrichtete er an den Beruflichen Schulen Kehl schwerpunktmäßig Wirtschaftslehre im Bereich Spedition und Logistik. Kopf war in seiner Amtszeit immer Klassenlehrer und hatte einen guten Draht zu Schülern und Betrieben. »Vor 20 Jahren gab es zwar noch keine Smartphones«, erinnerte er sich, »aber trotzdem hatten die Schüler damals die gleichen Probleme mit dem Erwachsenwerden wie heute.«
Nach seiner Erfahrung suchen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen klare Regeln und Grenzen. »Natürlich wollen sie diese Grenzen dann überschreiten, sie brauchen diese Reibung der Regelverstöße«, weiß der Pädagoge aus seiner langjährigen Erfahrung. Ein ganz besonderes Highlight war für Kopf immer die Exkursion nach Hamburg mit den Abschlussklassen in der Spediteurausbildung. Auch in seinem Ruhestand möchte der ambitionierte Lehrer noch viel Reisen, am liebsten in die USA und nach Asien.
Peter Cleiß verliert seinen langjährigen Kollegen nur sehr ungern. »Er wird fehlen«, ist sich der Schulleiter sicher. Auch Martin Kopf geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge, er war gerne an den Beruflichen Schulen. »Als Lehrer haben wir hier große Freiheiten und können unsere Bereiche so gestalten, wie wir möchten.« Eine große Herausforderung in seiner Laufbahn stellte die Zusammenführung der gewerblichen und kaufmännischen Schulen im Jahr 2002 dar. Das Einzige, was er bedauert, ist dass die Kehler Berufsschule in seinen Augen vom Landkreis vernachlässigt wird.
Im Vergleich mit der Berufsschule in Offenburg, die nicht größer ist als die Beruflichen Schulen Kehl, wird – so Kopf – in Kehl die Peripherie vernachlässigt. Die Schulausstattung sollte seiner Ansicht nach besser sein. Bevor Kopf ein Lehramt antrat, war er zwei Jahre in Afrika als Entwicklungshelfer. Außerdem hat er praktische Erfahrungen in einer Spedition gesammelt, bevor er diese Fächer unterrichtete. »Es war eine bewegte Zeit, ständig ändert sich etwas, dadurch rostet man nicht ein. Es ist jetzt für mich an der Zeit zu gehen, aber ich werde es vermissen«, ist sich Kopf sicher.