Mallorquinische Lehrer hospitieren an der Grundschule Sundheim

Die drei spanischen Lehrerinnen von der Insel Mallorca hatten ihren deutschen Kollegen und den Kindern der Grundschule Sundheim und OB Wolfram Britz (hinten rechts) viel Interessantes aus ihrem Alltag und dem Leben an einer spanischen Schule zu berichten. ©Stadt Kehl
„Bon Dia“. Mit diesen Worten begrüßen Maria del Pilar, Catalina Barcelò und Miriam Vaquer eine Klasse der Grundschule Sundheim. Die knapp zwanzig Schüler geben den katalanischen Gruß im Chor zurück. Die drei Lehrerinnen aus der Stadt Manacor auf der Insel Mallorca sind für eine Woche in Kehl zu Gast, um ihre deutschen Kollegen im Rahmen des „Erasmus plus“-Programms der Europäischen Union in ihrem Alltag zu begleiten. „Job Shadowing“ nennt man so etwas.
Schüler haben eigene Laptops
Die spanischen Gäste lassen über den Projektor im Computerraum einen Film laufen, der die Schule zeigt, an der sie in ihrer Heimat unterrichten. „Der Computer ist etwas langsam“, entschuldigt Rektorin Anja Weinacker. Darum dauert es etwas, bis das Video beginnt. Während es abspielt, erzählen die Gäste etwas zu ihrer Schule. So nutzt dort jeder Schüler ab der 6. Klasse seinen eigenen Laptop für den Unterricht.
Auch Oberbürgermeister Wolfram Britz sitzt unter den Schülern und lauscht interessiert. „Ich finde, man profitiert immer davon, wenn man anderen zuhört“, sagt er im Anschluss der Präsentation.
Größe der Schule beeindruckt
Was beeindruckt die spanischen Lehrer an der deutschen Schule besonders? Maria del Pilar antwortet, dass es vor allem die Größe der Schule sei. Sie hätten auf Mallorca zwar mehr Schüler und die Klassen seien größer, trotzdem böten hier Schulhof und Klassenzimmer um einiges mehr Platz. Vor allem das geräumige Lesezimmer gefällt ihnen. Auffällig sei auch, wie ruhig es auf dem Schulgelände zugeht. „Spanische Kinder sind generell etwas lauter“, glaubt Catalina Barcelò. Ansonsten laufe der Unterricht aber ähnlich ab. Trotzdem ist dieser Austausch eine Erfahrung, die die drei Lehrer anhand von Fotos und einer Power-Point-Präsentation nach ihrer Rückkehr in die Heimat mit ihren Schülern und ihren Kollegen teilen wollen.
Nicht der erste Austausch
Für die Grundschule Sundheim ist das nicht der erste Austausch dieser Art, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Kehler Rathaus. Schon im letzten Jahr hatte sie Besucher aus Finnland zu Gast. Und auch Sundheimer Lehrer sind im Rahmen des „Erasmus plus“-Programms schon um die Welt gereist und konnten in Zypern, Island, Irland oder Finnland die pädagogische Arbeit ihrer Kollegen kennenlernen. Rektorin Anja Weinacker war selbst schon bei einem Fortbildungskurs auf Guadeloupe in der Karibik. Zwar sei der Aufwand, sich für dieses Programm zu bewerben, relativ groß, „trotzdem lohnt er sich. Man profitiert vom Austausch und man kommt immer wieder motiviert zurück“.
Im Sommer kommen Lehrer aus Tours
Auch der Input, den die Gäste bringen, erzeuge immer wieder neuen Schwung. Und scheinbar ist die Schule Sundheim ein beliebtes Ziel für die Teilnehmer des „Erasmus plus“-Programms. Denn die Schule erhält regelmäßig Anfragen für Visiten. Die nächste ist schon in diesem Sommer geplant. Dann wird eine Lehrergruppe aus dem französischen Tours zu Besuch kommen.