Markuszentrum: Goldscheuer zahlt an Toiletten mit

Das Markuszentrum in Goldscheuer hatte zuvor durch Schimmelbefall von sich reden gemacht. ©Michael Müller
Die Ortschaft Goldscheuer wird sich an den Kosten für den Einbau einer barrierefreien Toilettenanlage im Markuszentrum beteiligen. Dies beschloss der Ortschaftsrat am Donnerstag.
Das evangelische Markuszentrum in Goldscheuer hatte in letzter Zeit häufiger für Negativschlagzeilen gesorgt. Zuletzt war Ende Oktober vergangenen Jahres Schimmelbefall im Bereich des Herren-WCs und im Heizungsraum nebenan entdeckt worden.
Das Gebäude musste aus Gründen des Gesundheitsschutzes geschlossen werden. Ursache war ein Wasserrohrbruch, der auch an einigen Stahlträger in den Wänden Schäden verursachte. Es konnten keine Gottesdienste dort gefeiert, kein Konfirmandenunterricht abgehalten werden, und auch die Gruppen und Kreise konnten das Markuszentrum nicht mehr nutzen.
Wände ausgetauscht
Inzwischen sind die betroffenen Wände und Sanitäranlagen ausgetauscht, der Schimmelbefall beseitigt, sodass das Markuszentrum inzwischen teilweise wieder genutzt werden kann. Die Gebäudeversicherung kommt mit rund 40 000 Euro für die Wiederherstellung der Räume auf. Davon sind laut Kirchengemeinde für Schimmelbeseitigung inklusive Sachverständigen-Gutachten, Ortung der Leckage und Bautrocknung bereits rund 14 000 Euro ausgegeben. Somit stehen noch rund 26 000 Euro zur Verfügung.
Schon länger wünscht sich die Kirchengemeinde ein barrierefreies WC im Markuszentrum. Zuletzt hatte es in dieser Frage mehrere Gespräche mit dem Kirchengemeinderat, dem evangelischen Verwaltungs- und Serviceamt und der Ortsverwaltung gegeben. Die Idee ist nun, das barrierefreie WC im Zuge der restlichen Arbeiten zur endgültigen Wiederherstellung des Markuszentrums zu realisieren.
Hierfür würden indes laut Kirchengemeinde Mehrkosten von rund 20 000 Euro anfallen, da ein barrierefreies WC mehr Platz braucht und daher umfangreichere Umbauten innerhalb des Gebäudes nötig sind. Doch eine nachträgliche »Nachrüstung« würde noch teurer. Die Kirchengemeinde möchte daher jetzt die »Gunst der Stunde« nutzen – zumal sie finanziell ohnehin nicht auf Rosen gebettet ist.
Erfreulich sei, dass der Evangelische Oberkirchenrat in Karlsruhe bei einem Vorgespräch zugesagt hatte, die Hälfte der Mehrkosten (also rund 10 000 Euro) zu übernehmen. Die Kirchengemeinde selbst kann dank außerordentlicher Spenden eine Eigenbeteiligung von 2500 Euro aufbringen.
Maßnahme mache Sinn
Die restlichen rund 7500 Euro wird nun die politische Gemeinde übernehmen, beschloss der Ortschaftsrat am Donnerstag. Die Maßnahme mache Sinn, so Ortsvorsteher Richard Schüler – auch vor dem Hintergrund, dass das Markuszentrum in einem mittelfristig zu planenden Bürgerpark eingebunden werden soll, der zwischen dem Friedhof Goldscheuer und den »Hanfrötze«-Teichen und der Skater-Anlage in Marlen entstehen soll. Zudem, so Schüler weiter, will die Kirchengemeinde das Markuszentrum auch für andere als kirchliche Zwecke nutzen. Und schließlich hat sich die Ortschaft auch an Sanierungsmaßnahmen in den katholischen Kirchen in Marlen und Goldscheuer beteiligt.
Da die politische Gemeinde auch außerplanmäßig einen Bauplatz in der Ortschaft verkaufen konnte, kann sie den Zuschuss auch aufbringen.