"Mein Freund Charlie" in der Kehler Mediathek
Das interaktive Kindertheater »Sturmvogel« gastierte am Montag mit dem Stück »Mein Freund Charlie« in der Kehler Mediathek. Die Geschichte handelt von der kleinen Kim, die mit ihrem Vater in eine fremde Stadt gezogen ist. Der Vater muss viel arbeiten, und hat keine Zeit für sie; so wird Kim zu einer Träumerin.
Beim Aufstehen begrüßt Kim erstmal die Kinder und dann ihre Körperglieder mit einem freundlichen »Guten Morgen«. Von Anfang versteht sie es geschickt, die Kinder ins Geschehen mit einbeziehen. Sie fantasiert lustige Geschichten, und die Kinder unterstützen sie dabei. Sie freut sich, denn Papa hat ihr einen Ausflug in den Wald versprochen. Doch statt vor der Schule in aller Ruhe mit ihr zu frühstücken, muss Papa in die Firma, wo noch mehr Arbeit auf ihn wartet.
Im Nu kommt Morgenhektik auf. Der Kühlschrank ist leer, es ist nichts zum Frühstück da, dafür bekommt Kim zehn Euro von ihrem Vater, denn der muss ja dringend zur Arbeit und sie zur Schule. Kim fühlt sich alleine und wünscht sich auf dem Weg dorthin einen neuen Freund. Der Schulweg führt durch den Wald, Kim animiert die kleinen Zuhörer, das Rauschen der Bäume nachzumachen, das Singen der Vögel und sogar aus den hinteren Reihen ist ein Kuckuck zu hören.
Die Idylle wird jäh von dem starken, aber dummen Gustav unterbrochen, der Kim ärgert und den Weg erst freigeben will, wenn sie ihm Kekse und Schokoladen gibt. Was Kim und die Kinder natürlich ablehnen, denn Gustav ist dumm. In der Schule wird sie von der Lehrerin, Frau Hasenpups gepiesackt, und so erträumt sich Kim mit den Kindern zusammen einen unsichtbaren Freund, den Hund »Charlie«. Sie kauft im Tierheim eine Leine für das Geld von ihrem Vater, denn einen »echten« Hund darf sie als Kind nicht kaufen.
Herrlich mit anzusehen, wie sie ihn streichelt, ihm Futter und Wasser gibt, ihn an eine Baum führt und mit Unterstützung der Kinder den bösen Gustav anbellen lässt.
Von der vielen Arbeit ist Kims Vater so krank geworden, er muss sogar ins Krankenhaus. Ratlos fragt er die Kinder, warum er so krank geworden ist, und diese zählen auf, er arbeite zu viel, er halte sein Versprechen nicht ein, es gibt kein gesundes Frühstück vor der Schule, und er habe vergessen, wie schön es in der Natur draußen sein kann. Wieder zu Hause stellt er fest, dass Kim Verantwortung für ihren »imaginären Freund« übernommen hat. Ganz plötzlich ist »Charlie« lebendig.
Zertifizierter Schulhund
Das Theater »Sturmvogel« versteht es hervorragend, seine kleinen Zuschauer zu Akteuren werden zu lassen, denn die gestalten die Handlung mit. Eine kleine, aber entscheidende Rolle in dem Stück wird dem zertifizierten Schulhund »Charlie« zu teil. Nacheinander durften die Kinder den Hund streicheln.
Das Stück selbst hat ein klares Thema, das altersgerecht umgesetzt wird, zum Beispiel Mut, gesunde Ernährung, Selbstvertrauen und Freundschaft. Getreu der Devise: Mitdenken, mitmachen, Spaß haben. Und den hatten die Kinder an diesem Morgen in der Mediathek.