Kehl

Modell Schüler-Richter bewährt sich

Klaus Elff und Peter Schwab
Lesezeit 3 Minuten
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12. Oktober 2006
Das Modell »Schüler-Richter« scheint sich zu bewähren. Heranwachsende betätigen sich als Konfliktlöser. Unter dem Namen »Kehrtwende« ist dies ein Projekt der Kontaktstelle für Prävention und soziales Lernen (Kops) beim Rotkreuz-Kreisverband Kehl.
Kehl. »Nicht immer erfahren Jugendliche, die straffällig geworden sind, eine strafrechtliche Sanktion oder eine erzieherische Konsequenz«, erklärt Teamleiterin Silke Sauer das Anliegen des Projekts. »An dieser Stelle will unser Projekt »Kehrtwende« eine Lücke schließen und Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, sich ihrem Alter entsprechend mit ihrem Handeln auseinander zu setzen.« Für dieses Projekt hat sich die Kontaktstelle für Prävention und soziales Lernen (Kops) des Rotkreuz-Kreisverbands Kehl an alle Schulen in Kehl gewendet, um Schüler zu finden, die sich für diese Aufgabe ausbilden lassen wollen. Zehn Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen hatten sich gemeldet, um mit Silke Sauer von Kops für den zweiten Kurs dieser Art in vielen Stunden das dazu nötige Rüstzeug zu erarbeiten. Abschluss der Ausbildung waren Übungsspiele, bei denen Jugendliche das »Richteramt« als Schüler-Richter übten. Als Delinquenten traten die Mitteilnehmer des Kurses auf. Sie machten es den jugendlichen Richtern aber nicht leicht. Kehrtwende einleiten Eine Kehrtwende bei den auffällig gewordenen Jugendlichen einzuleiten, soll das Ergebnis einer Sitzung mit den Schüler-Richtern sein. »In der Regel kommt die Polizei mit Kindern und Jugendlichen, die straffällig in Erscheinung getreten sind, als erste in Kontakt«, beschreibt Silke Sauer die Kontaktaufnahme mit der »Kehrtwende«. »Und mit dem Einverständnis der Eltern kann die Polizei den Schüler mit unseren Schüler-Richtern in Verbindung bringen«, berichtet die junge DRK-Mitarbeiterin. Bei dieser Ausbildung wurde die Gruppe unterstützt von Sabine Kühn, Landesverband des DRK Freiburg, dem Jugendsachbearbeiter der Kehler Polizei, Gerhard Fehrenbach, von Bernd Krüger, Jugendrichter beim Amtsgericht Kehl und Rosemarie Bartsch, Diakonie Offenburg. Themen waren Kommunikationsstrategien. Die Frage, was die Polizei mit jungen Verdächtigen macht sowie die Grundsätze der Strafprozessordnung. Wie die jungen »Richter« Konflikte lösen, haben sie ebenfalls gelernt. Offenbar scheint Kops mit dem Programm Erfolge zu verzeichnen. Schon jetzt sind neue Kurse für das kommende Schuljahr geplant und die Werbung dazu beginnt im Frühjahr 2007. Die Projektteilnehmer Patricia Breutmann, Nadine Germeroth, Elina Giss, Lars Gnam, Susanne Nückles, Joanna Ramuschkat, Tabea Sansa, Sophie von Lossau, Sibel Wenka (alle 16 Jahre) und der 17-jährige Christian Mehring haben am Kurs teilgenommen. Die Schüler-Richter unter dem Schlagwort »Kehrtwende« sind nur ein Projekt von Kops. Die Initiative leistet Präventionsarbeit und bringt schulische und außerschulische Kinder- und Jugendhilfe zur Kooperation. Zu den Projekten gehört »Prima Klima« in der Schule, bei dem die Jugendlichen Selbstvertrauen bilden und so weniger straffällig werden. Träger von Kops, das im Oktober das zweite Jahr erlebt hat, ist der Kehler DRK-Kreisverband. Die Initiative ist noch auf ein Jahr befristet. Gelder dazu kamen von der »Aktion Mensch«. Ω Ansprechpartnerin bei Kops ist Sozialpädagogin Silke Sauer π 07851/943315). Was ist Kobs? Die Kontaktstelle für Prävention und Soziales Lernen (Kops) ist ein auf drei Jahre befristetes Projekt des DRK-Kreisverbands Kehl. Sie wird über die »Aktion Mensch« mit einem Zuschuss von 80 Prozent des Gesamtbetrages gefördert. Die Kontaktstelle wird im Verlauf der drei Jahre kriminal- und gewaltpräventive Vorhaben in der Stadt Kehl initiieren, unterstützen und mit umsetzen. Die Konzeption der kommunalen Kriminalprävention geht in Baden-Württemberg auf eine Initiative des damaligen Innenministers Frieder Birzele (1992 – 1996) zurück. Sie beruht auf dem Gedanken, dass erfolgreiche Vorbeugung gegen Gewalt und Kriminalität schon bei Kindern und Jugendlichen anfangen muss und über die Familien hinaus alle hauptberuflichen und ehrenamtliche Kräfte einer Kommune und der örtlichen Schulen dabei zusammenwirken müssen.

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