Mosaiksteine im Dr. Friedrich-Geroldt-Haus

Gemeindereferentin Elvira Rich-Armas reicht einer Heimbewohnerin ein Mosaiksteinchen, dass sie an ein „Stück Himmel“ erinnern soll. Pflegedienstleiterin Claudia Schulz unterstützte sie dabei. ©Karin Bürk
Den Ostergottesdienst am Montagnachmittag verließ jeder der Bewohner des Dr. Friedrich-Geroldt-Hauses mit seinem eigenen kleinen Stück Himmel.
Trotz Corona-Pandemie ist es vielen Menschen ein großes Bedürfnis Ostern an einem Gottesdienst teilzunehmen. So feierten die Bewohner des Dr. Friedrich-Geroldt-Hauses am Nachmittag des Ostermontags zusammen mit Pfarrerin Andrea Freisen und Gemeindereferentin Elvira Rich-Armas einen ökumenischen Gottesdienst. Aufgrund des kühlen Wetters fand der Gottesdienst im großen Mehrzwecksaal des Pflegeheimes statt.
Bevor jeder der Bewohner einzeln in den Saal begleitet wurde, bekam er vom Pflegepersonal einen Mundschutz aufgesetzt. Der Saal bietet durch seine Größe auch die Möglichkeit, die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände zwischen den Sitzgelegenheiten zu gewährleisten.
Kaum hatte der letzte Gast Platz genommen, wurde unter dem Thema „Ein Stück vom Himmel“ auch gleich der Gottesdienst unter musikalischer Begleitung von Robert Helm am Klavier eingeläutet. Da zwischenzeitlich fast alle Bewohner geimpft sind oder auch schon einen Coronainfekt durchlaufen hatten, durften die Gottesdienstbesucher unter ihren Masken den Gottesdienst gesanglich begleiten.
Gemeindereferentin Rich-Armas merkte dann nach dem ersten Lied lachend an: „Es ist schön, wenn man wieder singen darf“. In der nachfolgenden Ansprache erzählte sie von den Erlebnissen ihrer vor vier Jahren verstorbenen Freundin, deren letzten Stunden sie begleiten durfte und welches einschneidende und prägende Erlebnis das für sie gewesen war. Seit dieser Zeit habe sie auch das Thema „Auferstehung“ nie wieder losgelassen, erklärte Elivra Rich-Armas weiter.
Frühkirchlicher Brauch
Vor zwei Jahren in Hamburg ist Rich-Armas immer wieder in Kirchen gelandet, wo der „Auferstandene“ dargestellt war. So auch im Mariendom in Hamburg, unter dessen Altarraum sich ein Kolumbarium, eine Urnengrab-Wand. Die katholische Kathedralkirche ist die erste in Deutschland, wo es eine solche Einrichtung gibt. Damit wird ein frühkirchlicher Brauch belebt, die Heilige Messe über den Gräbern zu feiern. Auf diese Weise werden die Toten vom Rande der Stadt wieder ins Zentrum geholt.
Während oben die Orgel spielte wurde unten der Raum mit himmlischer Musik erfüllt. „Ich saß da und hatte das Gefühl, als wäre ich im Himmelreich“, schildert Rich-Armas ihr Erlebnis im Kolumbarium. „Wer den Tod nicht verdrängt, der gibt dem Leben Raum.“ Verlässt man das Kolumbarium wieder, bekommt man einen kleinen goldenen Glitzer-Mosaikstein, um sich bei seinem Betrachten daran zu erinnern, dass mit dem Tod nicht alles endet, und dass da etwas ist, das weiter geht.
Damit auch die Gottesdienstbesucher im Dr. Friedrich-Geroldt-Haus nicht vergessen, dass es nach dem Tod weitergeht, verteilte sie jedem Anwesenden ein kleines Mosaiksteinchen; quasi als „ein Stückchen Himmel“.
Nach dem Fürbitten und dem Vater Unser endete der Ostergottesdienst im Pflegeheim mit dem Lied „Halleluja, lasst uns singen“.