Musical machte Lust auf Käse
Wieder einmal hatten die Kinder- und Jugendchöre der evangelischen Singschule Kehl unter Leitung von Bezirkskantorin Carola Maute ein anspruchsvolles und ansprechendes Musical auf die Beine gestellt, diesmal sogar mit professioneller Regieunterstützung durch den Theaterpädagogen Horst Kiss.
Aufgeregtes Kindergetuschel, kleine »Mäuse«, die noch schnell durch die Kirche sausen und ein letztes Mal die Rollen überdenken, bevor dem zahlreich erschienenen Publikum in der Friedenskirche das humorvolle Criminal-Musical »Max und die Käsebande« von Peter Schindler präsentiert wurde.
Das Königreich Käsien ist ein Paradies für jeden Käseliebhaber. Seit zehn Jahren zieht Max, der Chef der Käsebande, durch die Lande und stibitzt besten Käse. Denn im Königreich Käsien haben schon seit je her die Herrscher ein Näschen für hervorragenden Käse bewiesen.
Zurückgekehrt und mit neuesten Rezepten im Koffer, reisen Seppi Blauschimmmel, ein liebenswerter und gemütlicher Käser vom alten Schlag mit sehr starkem Dialekt, die vornehme englische Käserin Jacky Chester, der Käser François Camembert, ein Könner seines Fachs, der Parmesankäsemeister Luigi Parmigiano und die Käserin Antje Edamer zur alljährlichen internationalen Hauptversammlung.
Doch dieses Jahr herrscht große Aufregung unter den Käsern: Käsekönig Kurt, der amtierende Herrscher von Käsien, wurde von Yogi Yoghurt und seinem Handlanger Rolly Harzer weggeputscht. Die beiden wollen mit einem faden Einheitskäse den Käseweltmarkt erobern, obwohl sie selber lieber einen guten würzigen Käse essen. Aber mit dem Einheitskäse machen sie einen Mordsprofit.
Die einheimischen Käser befürchten das Schlimmste. In ihrer Verzweiflung verbünden sie sich mit der Käsebande und ihrem furchtlosen Anführer Max.
Eine großartige Leistung der Darsteller, die alle mit einem deutlichen Akzent aus dem jeweiligen Käseland sprachen. Immer ist Bewegung auf der Kirchenbühne: Ob die Käsebande die Käsepolonaise tanzte oder die Milchbande monoton die Milch für den Einheitskäse rührte, die kleinen und großen Darsteller und Sänger spielten und sangen mit Feuereifer ihre Rollen. Für das Auge sorgten auch die kreativen Kostüme von Marie-Line Hadam.
Am Schluss siegte der Geschmack über den Profit. Prinzessin Mozzarella wurde von Max und seiner Bande befreit. Yogi Yoghurt und Rolly Harzer kamen ins Gefängnis und müssen nun so lange bleiben, bis sie zehn Tonnen Einheitskäse aufgegessen haben. Max wurde von König Kurt zum Käseritter ernannt und bekam noch das Ehrenkäserad am Blauschimmelband verliehen.
Das Stück »Max und die Käsebande« zeigte auf, dass man viel erreichen kann, wenn man zusammenhält und sich über den Wert der Nahrungsmittel im Klaren ist. Nicht immer darf alleine der Profit im Vordergrund stehen. Auch sollte man sich nicht von Großkonzernen monopolisieren lassen. Max und seine Käsebande können nun wieder furchtlos durch die Lande ziehen.