Kehl
Nachruf: Klaus Ringwald gestorben
10. December 2011
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Der Künstler des Korker Stiers lebt nicht mehr. Wie die Lese-
gesellschaft Kork 1871, Arbeitskreis Korker Stier, erst jetzt mitteilt, ist Klaus Ringwald aus Schonach bereits vergangene Woche gestorben – nach schwerer Krankheit. Klaus Ringwald wurde 72 Jahre alt.
Kehl-Kork/Schonach (red/kk).Der Künstler von europäischem Rang begann als Schnitzerlehrling in Triberg. Weitere Stationen waren eine Kunstschule im Grödnertal, die Mitarbeit bei Pro-
fessor Bauer in München als Bildhauer
und zuletzt bei Professor
Wimmer in Nürnberg, dessen Meisterschüler er in der Kunst des Gestaltens von Porträt-Büsten war und letztlich darin selbst zum Meister wurde. Viele Große aus Kunst und Wissenschaft hat er porträtiert. Großplastiken waren auch Teil seines künstlerischen Schaffens. Sie stehen im kirchlichen und öffentlichen Raum. Eines seiner Meisterwerke war die 2,50 Meter hohe Christusfigur an der Kathedrale in Canterbury (England).
Durch einen Zufall wurde Ringwald der Korker Bühl und die Geschichte des Stierlaufs bekannt, die ja für den Stier, der Sage nach, mit seinem Opfertod endete, durch einen Stich ins Herz mit dem eigenen Horn. Diese Tragik hat Klaus Ringwald derart fasziniert, dass er davon für sich zwei kleine Bronzeplastiken mit dieser Szene schuf, lange bevor man an einen Stier auf dem Bühl dachte. Erst Jahre später, im Jahr 2003, kam durch die große 1225-Jahrfeier des Dorfes und auf der Suche nach Symbolen dafür der Korker Stier ins Gespräch.
Mit Hilfe vieler Bürger aus den Kirchspielgemeinden, von Vereinen, Firmen und der Stadt wurde es möglich, dieses große Kunstwerk Jahre später entstehen zu lassen und an der Stelle, an welcher die Sage ansetzt, aufzustellen. Gestern ist Klaus Ringwald in Schonach zu Grabe getragen worden. Was bleibt ist die Erinnerung an einen liebenswerten Menschen und seine Kunst, darunter der Korker Stier. Es war 2009 sein letztes großes Werk.