Nachruf zum Tod von Hermann Lasch
Für alle unerwartet ist am 8. März im Alter von 82 Jahren in Bodersweier Hermann Lasch verstorben, als er wie jeden Tag zu Besorgungen im Dorf unterwegs war. Eine große Trauergemeinde versammelte sich am Samstag in der Dorfkirche zu einem Gedenkgottesdienst, der von Prädikant Hans-Theo Faller gehalten wurde.
Hermann Lasch hinterlässt seine Ehefrau und die Familien seiner beiden Söhne mit sechs Enkeln. Der ältere Sohn Marco Lasch würdigte in seiner Gedenkrede den Vater, der gleichzeitig Seniorchef des Familienunternehmens Tabak Ross war.
Der Verstorbene war der jüngere Sohn des Mühlenbetreibers Hermann Lasch und seiner Ehefrau Luise. Von der Mühle am Plauelbach, in seinen Kindheitserinnerungen eine »Traumburg«, umgeben von Tieren, war es für ihn nur ein Schritt hinaus in die freie Natur.
Hermann Lasch absolvierte in den schwierigen Nachkriegsjahren das Zinzendorf-Gymnasium in Königsfeld im Schwarzwald. Danach schlug er den kaufmännischen Berufsweg ein und war in Großhandelsfirmen in Mannheim und Hamburg tätig.
1964 trat Hermann Lasch in die Tabak-Großhandelsfirma seines Schwiegervaters Hermann Ross ein und übernahm 1975 zusammen mit seiner Frau Eléonore die Unternehmensführung. Die Firma entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Großhändler mit verschiedenen Produktgruppen in Baden. 1998 übergaben die Eheleute den Betrieb an Sohn Marco Lasch, ohne sich jedoch wirklich ganz zur Ruhe zu setzen.
Dass Hermann Lasch auch einmal ein erfolgreicher Leistungssportler war, dürfte kaum bekannt gewesen sein. Umso mehr prägte sich sein Wirken als Jagdpächter ins öffentliche Bewusstsein ein. Damit setzte er in der Nachfolge von Vater und Schwiegervater eine weitere Familientradition fort.
Negative Entwicklungen im Naturgeschehen motivierten ihn, Hege und Pflege verstärkt in den Mittelpunkt zu stellen. Dies mündete 2013 in die Gründung der »Naturlandstiftung Familie Lasch«, die inzwischen den Namen »Naturlandstiftung Baden« trägt. Die wichtigsten Stiftungs-Aktivitäten sind Naturbildungsangebote, die sich besonders an Kinder richten und von Naturpädagogen vermittelt werden. Als Vertreter der Mitarbeiter dankte Felix Kimmig dem verstorbenen Mitgründer in einem besonderen Nachruf.
Ortsvorsteher Manfred Kropp ging in seinem Redebeitrag auf das Engagement von Hermann Lasch für seine Wohngemeinde Bodersweier ein und attestierte ihm kommunalpolitischen Weitblick. Er war 1970 in den Gemeinderat gewählt worden und erlebte hier die turbulente Zeit der Beratungen und Verhandlungen zur Gemeindereform. Nach der Eingliederung in die Stadt Kehl wurde er 1975 für die Übergangszeit in den Stadtrat entsandt. In Bodersweier gehörte er bis 1980 dem Ortschaftsrat an und stand hier auch als Vertreter des Ortsvorstehers in der Verantwortung.
Als am Ende des Gedenkgottesdienstes das Lied „Time to say good-bye“ erklang, war jedem mittrauernden Zuhörer schmerzhaft bewusst, dass damit Hermann Lasch ein letztes Adieu zugerufen wurde.