Neu im Kehler Rat: Lothar Jaletzky
Am 26. Mai haben die Kehler entschieden, wer sie in den nächsten fünf Jahren im Rathaus vertreten darf. Zehn Räte wurden neu ins Gremium gewählt, die wir unseren Lesern in einer kleinen Serie vorstellen. Heute: Lothar Jaletzky (AfD).
Die AfD zieht erstmals mit zwei Stadträten ins Kehler Stadtparlament ein, einer von ihnen ist der 57-jährige Lothar Jaletzky aus Marlen. »Ich bin 2015 in die AfD eingetreten, noch zu Bernd Luckes Zeiten«, erzählt der gelernte Zimmermann, der inzwischen im Hotelgewerbe tätig ist. Auf der Suche nach geeigneten Kandidaten unter den Parteimitgliedern fiel die Wahl auf ihn, da er schon immer in Kehl gewohnt hat und in seinem Wohnort Marlen bekannt ist. Der Einzug in den Ortschaftsrat blieb ihm allerdings verwehrt.
Was ihn im Gemeinderat erwartet, weiß der Vater von drei erwachsenen Töchtern freilich noch nicht so genau: Er hat noch nie eine Gemeinderatssitzung besucht. »Wir werden da sicher nicht mit der Keule reingehen«, sagt er. »Es ist wie bei einem neuen Job: Erst mal reinschnuppern und zuhören. Es wird sicher ein halbes Jahr dauern, bis wir Fuß gefasst haben.«
Lothar Jaletzky sieht sich als »gemäßigter AfDler auf Meuthen-Linie«. Die Machtkämpfe und Rangeleien in der Partei wie unlängst im baden-württembergischen Landesverband kann er nicht verstehen, stören ihn aber auch nicht. Auch die Nähe der Partei zum Rechtsextremismus im Osten Deutschlands ficht ihn nicht an: »Die sind da halt so, die sind eben anders drauf als wir im Westen«, erklärt er.
Seine Themen für den Kehler Gemeinderat sind die fehlende gutbürgerliche Gastronomie am Marktplatz (»nur Drehspieß und mexikanisch, wenn ich badische Küche will, gehe ich auf die Ortschaften«), statt Spielhöllen und Dönerläden will er »normalen« Einzelhandel ansiedeln. Ein Dorn im Auge sind ihm die flächendeckenden Tempo-30-Zonen: »Nur da, wo es nötig ist«, sagt er. »Tempo 30 auf der Durchgangsstraße in Marlen und Goldscheuer, das ist ein Unding. Das würde ich wieder abschaffen.« Auch bei den Bebauungsplänen in den Ortschaften, die ihm zu viele und zu große Wohnblöcke erlauben, möchte er gerne ein Wörtchen mitreden.