Kehl - Leutesheim

Neue Vorschläge für »Dauerbrenner« Leutesheimer Mühle

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13. Dezember 2018

Um das Wehr an der Leutesheimer Mühle für Wanderfische durchgängig zu machen, hat der Zweckverband »Hochwasserschutz Hanauerland« am Dienstag einen neuen Vorschlag unterbreitet. Auf eine »raue Rampe« am Wehr soll nun ganz verzichtet werden. ©Nina Saam

Für die Leutesheimer Mühle gibt es offenbar neue Überlegungen. Ziel ist es, den Plauelbach für Wanderfische durchgängig zu machen. Nun denkt man beim Zweckverband »Hochwasserschutz Hanauerland« über eine Verlegung des Bachbetts um die Mühle herum nach – ohne »raue Rampe«.

Was wird aus der Leutesheimer Mühle? Diese Frage ist ein Dauerbrenner in Leutesheim. Das Wehr im Plauelbach an der Mühle wird seit dem Wegfall der Nutzung als Wasserkraftanlage durch den Zweckverband »Hochwasserschutz Hanauerland« unterhalten. Nach wie vor stellt es ein unüberwindbares Hindernis für Wanderfische dar.

Wasserkraftnutzung gescheitert

Ursprünglich wollte der Zweckverband dort eine »raue Rampe« bauen. Dazu kam es zunächst jedoch nicht, weil Bestrebungen bekannt wurden, die Wasserkraft zur Stromerzeugung nutzen zu wollen. Doch diese Pläne sind nach jahrelangen Untersuchungen und der vergeblichen Suche nach Investoren inzwischen gescheitert. 
Die Stauhaltung am Wehr ist zwar inzwischen aufgegeben, sodass in einem ersten Schritt in Richtung Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit die Wehrschütze gezogen werden konnten. Doch das reicht noch nicht. 

Teilrampe bringt nichts

Doch auch der Bau einer »rauen Rampe« stößt auf Schwierigkeiten, wie Ver­bandsingenieur Andreas Meyer am Dienstag auf der Zweckverbandsversammlung im Kehler Rathaus erläuterte. Der Bau einer Teilrampe ist vom Landratsamt und der Fischereibehörde Freiburg im Herbst 2017 verworfen worden – unter anderem mit der Begründung, dass die aktuellen gesetzlichen Anforderungen für die damalige Planfeststellung  aus dem Jahr 2010 nicht mehr ausreichten. Zudem erfüllt sie nicht den ihr zugedachten Zweck, da die Fische durch die stärkere Strömung neben der Teilrampe den Eingang zum Fischaufstieg nicht mehr finden könnten. Eine erneute Planung, diesmal mit Vollrampe, führte zu dem Ergebnis, dass durch den faktischen Aufstau spätestens bei Hochwasser die Gefahr des Überbordens bestand. Und das Wehr einfach abreißen, um die Barriere für die Fische zu beseitigen, geht auch nicht, weil die Fundamente des Wehrs auch zugleich die Fundamente des Mühlengebäudes bilden. 

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Bachbett verlegen

Daher denkt man beim Zweckverband nun darüber nach, auf die »raue Rampe« ganz zu verzichten und stattdessen den Plauelbach zu verlegen und in einem Bogen um die Mühle herum zu führen. Zwei Varianten sind im Gespräch: eine eher »kleinräumige« Umleitung und eine, die den Plauelbach in einem großen Bogen weit um die Mühle herum führt.

Die kleinräumige Variante wäre erheblich kostengünstiger zu realisieren (120 000 Euro statt 250 000 wie bei der »großen« Lösung). Allerdings wäre davon eine beträchtliche Zahl privater Grundstückseigentümer betroffen – was schwierige und zeitraubende Verhandlungen nach sich ziehen würde. Die »große« Umleitung hat demgegenüber den Vorteil, dass das neue Bachbett fast ausschließlich über Flächen verlaufen würde, die im Besitz der Stadt Kehl sind.

Faulhaber: Eigentümer einbinden

Entschieden ist indes noch nichts, betont Leutesheims Ortsvorsteher Heinz Faulhaber. Auch für ihn waren diese Überlegungen neu. Es gelte nun Lösungen zu finden, die tragfähig sind, meinte er. Wichtig sei es vor allem, den Kontakt mit den Grundstückseigentümern zu suchen, bevor man in die konkreten Planungen einsteigt und dem Zweckverband vorlegt.

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