Neuer Kehler Tulla-Chef eingeführt
Nach einem Jahr Vakanz ist die Schulleiter-Stelle an der Tulla-Realschule wieder besetzt. Nachdem Joachim Seidelmann in den letzten Wochen den Schulleiter-Alltag kennenlernen durfte, wurde er am Freitag offiziell in sein Amt eingeführt.
Die Tulla-Realschule hat landesweit mit der Rhythmisierung und der Form der gebundenen Ganztagsschule ein Alleinstellungsmerkmal. Besonders ist auch die hohe Heterogenität der Schülerschaft: 525 Schüler aus 23 Nationen drücken hier gemeinsam die Schulbank. All dies zählt zu den Gründen, warum sich Joachim Seidelmann entschieden hat, sich um die Schulleiterstelle an der Tulla zu bewerben. »Anerkennung, Integration und Teilhabe ermöglichen«, sei sein persönliches Leitmotto, das er im Schulalltag umsetzen will, sagte er bei der Einführungsveranstaltung in der Schulaula.
Dass der in Karlsruhe geborene und in Freiburg aufgewachsene Seidelmann gute Voraussetzungen für den Chefposten an der Tulla mitbringt, bescheinigte ihm Gottfried Böhler, der Leiter des Schulamts Offenburg.
»Sie wechseln in einen neuen Beruf«, wandte er sich an den neuen Realschul-Rektor. »Ab jetzt ist nicht mehr der Unterricht, sondern das Gesamtmanagement einer Schule Ihre Hauptaufgabe.« Joachim Seidelmann habe nicht nur langjährige Berufserfahrung als Lehrer, sondern könne auch seine früheren Zusatztätigkeiten als Fachberater, Fortbildner und Netzwerkberater in sein Amt einbringen.
Einer seiner Aufgaben werde sein, das Profil der Realschule im Zuge der Weiterentwicklung des Schulsystems zu schärfen. War sie früher klar zwischen Hauptschule und Gymnasium positioniert, kommen heute Werkreal- und Gemeinschaftsschule hinzu – und ab dem nächsten Schuljahr die Möglichkeit, auch auf der Realschule den Hauptschulabschluss abzulegen. »Das Hauptziel bleibt der Mittlere Bildungsabschluss«, stellte Böhler klar. »Diese Möglichkeit wurde geschaffen, um Schülern den Abgang zu ersparen.« Wichtig sei nun, den neuen Bildungsplan und die unterschiedliche Ausrichtung der Schultypen klar zu kommunizieren.
Dies gilt auch in Kehl. OB Toni Vetrano erinnerte in seinem Grußwort daran, dass alle Werkrealschulen der Stadt zusammengeführt wurden, um eine Gemeinschaftsschule zu entwickeln. »Das wird auch Auswirkungen auf die Schullandschaft und den Campus an der Vogesenallee haben«, sagte er. Jeder Schüler solle so angenommen werden, wie er ist, und entsprechend gefördert werden. Den Schulen komme hierbei eine Schlüsselrolle zu. »Das ist eine große Herausforderung«, so Toni Vetrano. »Ich danke Ihnen, dass Sie sie angenommen haben.«
Lob von Remmert
Die geschäftsführende Leiterin der Kehler Schulen, Imogen Remmert, bescheinigte Joachim Seidelmann, dass er sich im Kreis der Schulleiter schnell integriert hat – und dabei einen neuen Weg beschritten habe: »Er hat sich aktiv um ein Kennenlernen bemüht und sich in allen Schulhäusern persönlich vorgestellt«, lobte sie. Auch in seinem neuen Wirkungsort scheint er gut angekommen zu sein: Schüler der SMV überreichten ihm ein »Tulla-Überlebenskit« vom Überraschungsei bis zum Feierabend-Wein, auch vom Elternbeirat und dem Förderverein bekam er ein Präsent überreicht. Nicht zuletzt hießen ihn die Lehrer der Schule willkommen: »Sie haben den Jackpot geknackt2, wandte sich die dienstälteste Lehrerin an ihn. »Sie erhalten ein kreatives Kollegium und ein diskutierfreudiges Team, zielführende Unterstützung und gesellige Stimmung nach getaner Arbeit.«
Gesellig wurde es auch nach dem offiziellen Teil, der von musikalischen Beiträgen und Tanzdarbietungen der Schüler umrahmt wurde. Bei einem kleinen Umtrunk ließen Lehrer, Vertreter der Stadt, Schulleiterkollegen und die Familie des »Neuen« die Feier zur Amtseinführung ausklingen.