Neumühls Bürgergarten macht sich

Der Bürgergarten Neumühl bietet noch viel Gestaltungsraum. Auf die gepflasterte Stelle soll ein Pavillon gestellt werden. ©Antje Ritzert
Ortsvorsteher Fritz Vogt sieht wieder eine »rosige Zukunft« für Neumühls Bürgergarten. Nachdem er das Projekt mangels Teilnahme der Bevölkerung bereits »in Frage gestellt hatte«, habe er nun wieder Hoffnung, so Vogt auf der Ortschaftsratsitzung am Donnerstagabend.
Der Neumühler Bürgergarten war Kehls erste Anlage dieser Art und wurde vor etwa einem Jahr eröffnet. »Da waren viele, viele Leute da«, erinnerte Vogt. »Wir hatten für 300 Leute Grillzeug und Kuchen besorgt, das war am Ende alles weg.« Bei der offiziellen Einweihung im Juni vergangenen Jahres mit den Vertretern der Stadtverwaltung ließ sich von den Einwohnern Neumühls dann allerdings niemand mehr blicken.
Schlüssel zum Gelände
Mittlerweile hätten sich jedoch einige Bürger um die Anlage bemüht, so Vogt. Unter anderem eine türkische Familie, die selbst keinen Garten hat. »Was der Vater der Familie da in den vergangenen drei Wochen geleistet hat, ist einfach sensationell«, sagte er. »Ich bin wirklich dankbar, dass wir diesen Menschen gefunden haben.« Er habe ihm deshalb auch als einzigen Bürger Neumühls einen Schlüssel zum Gelände gegeben.
Der Garten, der direkt an die Hector-Kinderakademie angrenzt und etwa 200 Quadratmeter Fläche umfasst, kann von allen Einwohnern kostenlos genutzt werden. Nach Anmeldung bei der Ortsverwaltung bekommen Interessenten ein Stück des Geländes zugewiesen, auf dem sie sich gestalterisch und gärtnerisch »austoben« dürfen. Die Ernte einfahren dürfen aber nur die Projektteilnehmer selbst. »Wer im Bürgergarten ernten will, muss schon vorher selbst aktiv werden«, sagte Vogt. Auf dem Gelände entsteht derzeit eine Stellfläche für einen Pavillon, der später ebenfalls von Interessenten für kleinere Feste genutzt werden kann.