OB-Wahl Kehl: Ergebnis amtlich bestätigt
In der Sitzung des Gemeindewahlausschusses (GWA) am Dienstag wurde das Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag amtlich festgestellt: Wolfram Britz holte 44,84 Prozent beziehungsweise 4661 Stimmen, gefolgt von Thomas Wuttke mit 28,62 Prozent (2975 Stimmen) und Anemone Bippes (25,52 Prozent; 2653 Stimmen). Zur absoluten Mehrheit fehlten Wolfram Britz 550 Stimmen.
Alle drei Bewerber haben bereits erklärt, im Rennen bleiben zu wollen, sagte Markus Kern, Fachbereichsleiter Zentrale Steuerung und Bürgerservice. Offiziell ihre Bewerbung zurückgezogen hat inzwischen Susanne Hildebrandt. Sie hatte zwar schon vor dem ersten Wahlgang erklärt, aus persönlichen Gründen zurücktreten zu wollen, da die Bewerbungsfrist aber schon abgelaufen war, erschien ihr Name noch auf dem Stimmzettel. 102 Bürger hatten hinter ihrem Namen ein Kreuzchen gemacht, drei haben eine andere Person in die sogenannte freie Liste eingetragen. Die Zahl der ungültigen Stimmen lag bei 26, zumeist in den Briefwahlbezirken. Trotz Anleitung hatten manche Wähler vergessen zu unterschreiben oder den Zettel durchgeschnitten, sodass er nicht gewertet werden konnte, so Kern.
Für Irritationen hatte am Wahlabend zunächst die Angabe von 34 Wahlbezirken gesorgt, was im Laufe des Abends auf 32 korrigiert wurde. „Wir hatten ursprünglich wie bei den Bundestagswahlen mit neun Briefwahlbezirken geplant“, erläuterte Markus Kern. Da aber der Anteil der Briefwähler mit 15 Prozent etwa um die Hälfte niedriger lag als bei den Bundestagswahlen und zudem die Zahl der Wahlhelfer coronabedingt limitiert war, habe man sich kurzfristig entschlossen, nur sieben Briefwahlbezirke einzurichten.
Die Auszählung sei rasch und unspektakulär verlaufen, Kern konnte nur von zwei Zwischenfällen berichten: In der Söllingschule wurde ein Wähler des Wahlraums verwiesen, weil er sich weigerte, eine Maske aufzusetzen, an der Schule Sundheim wurde versehentlich eine Wahlbenachrichtigung statt eines Wahlscheins einbehalten. „Sonst lief alles reibungslos“, so Kern.
Bis heute; Mittwoch, um 18 Uhr können noch weitere Bewerber ihren Hut in den Ring werfen, morgen früh tritt der GWA erneut zusammen. Anschließend werden die neuen Stimmzettel gedruckt und die ersten Briefwahlunterlagen verschickt.
Betroffenheit und Ratlosigkeit herrschte in den Reihen des GWA angesichts der geringen Wahlbeteiligung von 36,3 Prozent. Auch die Zahl der OB-Aspiranten wurde als niedrig empfunden. „Wo soll das noch hinführen?“, fragte Joachim Mätz. Gerade in einer Stadt mit einer Hochschule für Verwaltung sollte man etwas anderes erwarten, meinte er. OB Toni Vetrano berichtete, dass sich in der Stadt Waiblingen lediglich ein Bewerber gefunden hatte, nachdem der Amtsinhaber wie er selbst nicht mehr angetreten war. „Da stehen wir mit drei Kandidaten doch gut da“, sagte er. In Waiblingen wurde ebenfalls am Sonntag gewählt – und nicht einmal ein Fünftel der Wähler ging zur Urne.