Nahverkehr

ÖPNV-Konzept in Kork vorgestellt

Nina Saam
Lesezeit 3 Minuten
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20. Februar 2018

Der Regionalbus 7136 soll weiter stündlich verkehren. Um der Forderung nach dem Halbstundentakt nachzukommen, wird es eine neue zusätzliche Buslinie in Richtung Osten geben, die den Kor- ker Bahnhof anbindet und über Querbach und Bodersweier bis Zierolshofen fährt. ©Nina Saam

Nachdem das neue Nahverkehrskonzept am Freitag in den südlichen Ortsteilen vorgestellt worden war, kam am Montag der Kehler Osten dran. Verkehrsplaner Frank Gericke legte den Ortschaftsräten von Neumühl, Kork, Querbach und Odelshofen und rund 50 interessierten Bürgern die neuen Pläne vor.

Mit der Tram kommt ein neues Nahverkehrssystem nach Kehl, das einen Stadtbusverkehr in der Kernstadt und eine verbesserte Anbindung der Ortsteile vorsieht. Herzstück ist der Rendezvous-Halt am Rathaus, an dem sich zur Minute 20 und 50 die Busse treffen und die Fahrgäste umsteigen können. 

Über Regionalbus angebunden

Bislang sind die östlich gelegenen Ortsteile Kork, Neumühl und Odelshofen über die Regionalbuslinie 7136 an die Kernstadt angebunden. Die Idee der Planer, den in der Hauptverkehrszeit von 6 bis 18 Uhr geforderten Halbstundentakt über eine entsprechende Taktfrequenz dieser Linie zu erreichen, scheiterte allerdings am Widerstand der im weiteren Streckenverlauf liegenden Gemeinden Willstätt und Offenburg, die sich nicht finanziell beteiligen wollten. Deshalb wurde für die östlichen Ortsteile eine neue Buslinie aus der Taufe gehoben, die im Wechsel mit dem 7136er fährt. Der Clou ist aber die Linienführung der neuen Stadtbuslinie D: Während der Regionalbus wie bisher nach Willstätt weiterfährt, biegt der Bus D zum Korker Bahnhof ab und fährt weiter über Querbach und Bodersweier nach Zierolshofen. Damit wird nicht nur der Wunsch der Querbacher nach einer Direktverbindung nach Kork zum dortigen Bahnhof und zur Grundschule erfüllt. Auch Zierolshofen bekommt so eine direkte Anbindung in die Kernstadt.

Umsteigezeiten kritisiert

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Kritik gab es allerdings an den langen Umsteigezeiten. »Wenn ich von Zierolshofen oder Querbach zum Korker Bahnhof fahre und dann 20 Minuten auf die Bahn warten muss, dann fahre ich doch gleich mit dem Auto«, bemängelte ein Bürger. Den Einwand von Gericke, dass Kork  kein wichtiger Bahnhof sei, widersprach er und verwies auf die 20 bis 30 Mamataxis, die dort täglich auf ihre Sprösslinge warteten. Doch alles kann man nicht haben: Die Verknüpfung mit dem Regionalverkehr sei die größte Herausforderung gewesen, vor allem deshalb, weil die Busse zu festen Zeiten am Rendezvous-Punkt sein müssen, damit das System funktioniere, so Gericke. Auch so manche Linienführung habe man ändern müssen, um die Umlaufzeiten einhalten zu können.

Schülerverkehr integriert

Stolz sind die Planer, den Schülerverkehr in das neue Taktsystem integriert zu haben. Sämtliche Schulstandorte werden angefahren, betonte Kehls ÖPNV-Manager Andreas Müller. Auch wenn der Linienplan keine Direktanbindung der östlichen Ortsteile an das Schulzentrum an der Vogesenallee vorsieht, wird es zumindest in den gängigen Schulanfangs- und -endzeiten eine direkte Busverbindung geben. »Wir wollen keine Verschlechterungen für die Schüler«, versicherte Müller. »Der 7136 wird morgens und mittags weiterhin wie bisher direkt das Schulzentrum anfahren.« Zu anderen Zeiten müssen die Schüler zum Rendezvous-Punkt, um ihren Bus zu erwischen.

Von 18 bis 20 Uhr ist ein Stundentakt geplant, bis 1 Uhr soll ein Anruf-Linien-Taxi (ALT) die Anbindung sichern. Das ALT soll zum selben Fahrpreis dieselben Haltestellen ansteuern, muss aber mindestens 30 Minuten vorher bestellt werden. Freitags und samstags jedoch sollen bis 1 Uhr Linienbusse verkehren: »Damit wollen wir die Leute erreichen, die am Wochenende das Straßburger Kulturangebot nutzen«, so Gericke. 

Die Ortschaftsräte zeigten sich zufrieden mit dem Konzept und signalisierten ihre Zustimmung. In allen vier Ortsteilen werden künftig mehr Fahrten angeboten. Kork bekommt vier Haltestellen hinzu, in Odelshofen soll eine zusätzliche Haltestelle in der Legelshurster Straße eingerichtet werden. Ein Ansinnen, das Ortsvorsteher Markus Murr ob der Enge der Straße und des Lkw-Verkehrs als »sportlich« bezeichnete.
 

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