Kehl - Auenheim

Türkische Ordensschwester kritisiert den Islam

Antje Ritzert
Lesezeit 3 Minuten
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19. September 2016

Plädiert für eine differenziertere Flüchtlingspolitik: Schwester Hatune Dogan bei ihrem Vortrag im Auenheimer Bürgersaal. ©Antje Ritzert

»Ich glaube nicht, dass jemand, der den Koran lebt, für uns normal sein kann«, sagt die Ordensschwester Hatune Dogan und polarisiert damit ihre Zuhörer. Im Auenheimer Bürgersaal berichtete sie von ihren Erlebnissen im Nahen Osten und von ihrer Stiftungsarbeit.

Hatune Dogans Meinung zur Flüchtlingspolitik ist klar: »Europa hat die Wölfe reingelassen, und die Schafe sind noch draußen.« Mit den Wölfen meint die 46-jährige Ordensschwester muslimische Flüchtlinge, die in Deutschland weiterhin nach den Versen des Korans leben. Die Schafe, das sind die unterdrückten, misshandelten und verfolgten christlichen und jesidischen Minderheiten in den muslimisch dominierten Ländern der Erde – und zwar konkret die »Mütter, die Kinder und die Waisen, denn die haben nicht genug Geld, um sich die Flucht zu erkaufen.«

Männliche Lustobjekte 

Seit 26 Jahren kümmert sich die resolute Ordensfrau um die Ärmsten der Armen in der Türkei, in Syrien, Indien, Ägypten, im Libanon oder im Irak. »Frauen haben dort keinen Wert«, sagte Dogan am Freitagabend bei ihrem Vortrag im Auenheimer Bürgersaal. »Sie sind nur da für die Lust des Mannes, und das erst recht, wenn sie Ungläubige sind.« Viel mehr als die Scherben aufzulesen bleibt der türkischstämmigen Nonne meist nicht übrig: Zuhören, ausweinen lassen, Wunden an Schamlippen und Brüsten versorgen, zerschnittene Gesichter streicheln. Alles Gräueltaten, die im Namen Allahs begangen wurden. »Aber das nicht erst seit gestern, sondern schon seit Jahrhunderten«, erinnerte sie. 

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1970 in einem kleinen christlichen Dorf in der Osttürkei geboren, flüchtete Hatune Dogan im Alter von 15 Jahren mit ihren Eltern und Geschwistern nach Deutschland. Vorausgegangen waren Jahre der Demütigung, Folter und Unterdrückung. »Bis zum achten Jahrhundert waren 96 Prozent der Menschen im gesamten Nahen Osten Christen. Heute sind es nur noch sechs Prozent«, sagte sie. Die Ursache von Vertreibung und Gewalt sieht sie ganz klar »in den Quellen des Islams«, ganz besonders im Koran: »206 Verse sind gegen Andersgläubige gerichtet.«

Betroffenheit im Saal

Koran und Demokratie lassen sich in ihren Augen deshalb nicht vereinen. Sie appellierte vor allem die Politiker in Deutschland, »endlich aufzuwachen« und bei den Flüchtlingen genauer hinzusehen: »Ich glaube nicht, dass jemand, der den Koran wirklich lebt, normal sein kann für uns«, sagte sie. »Das ist unmöglich. Allein in 79 Versen wird zum Töten von Ungläubigen aufgerufen. Wenn Sie so etwas lesen, können Sie nicht neutral sein.«

Der Vortrag der mehrfachen Buchautorin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes löste am Freitagabend große Betroffenheit im Saal aus. Als Dogan von IS-Terroristen berichtete, die das Baby einer »Ungläubigen« so lange gegen einen Felsen schlugen, »bis kein Kopf mehr da war«, hielt es eine aufgewühlte Besucherin nicht mehr auf ihrem Platz. »Stopp«, rief sie und schnitt Hatune Dogan damit das Wort ab, »jetzt kommt ein Bild aus unserer eigenen Vergangenheit, wo die SS Kinder bei lebendigen Leib in den Verbrennungsofen wirft.« Die Frage sei jedoch, wie wir in Deutschland in Frieden mit den Religionen leben könnten. Hatune Dogan beteuerte, es ginge ihr ausschließlich um die Menschen, die sich an den Wortlaut des Korans hielten, und warnte vor falscher Toleranz und Feigheit: »Die Tür muss offen bleiben für echte Flüchtlinge, aber nicht für diejenige, die unsere Gesellschaft umkrempeln wollen. Wenn wir schweigen, machen wir unsere ganze Zukunft kaputt!«

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