Kehl

Pflegeheim-Pläne verärgern den Kehler Gemeinderat

Martin Egg
Lesezeit 2 Minuten
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21. September 2017

Im Schatten des Wassersturms, ganz in der Nähe des Dr.-Friedrich-Geroldt-Hauses, soll ein weiteres Pflegeheim entstehen. Die jetzt konkretisierten Pläne des Investors lösten allerdings Kopfschütteln im Gemeinderat aus: Hier scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen. ©Martin Egg

Es geht um die Stellplatzfrage: Weil der Investor eines geplanten Pflegeheims in den Schneeflären von Vorgaben des Bebauungsplans abweichen möchte, regt sich nun Widerstand im Kehler Gemeinderat.

Der avisierte Bau eines Pflegeheims in den Schneeflären hat am Mittwochabend im Gemeinderat zu Irritationen geführt. Ulrich Adrion, der Leiter der Abteilung Bauordnung, erläuterte vor dem Gremium die Pläne des Investors für den mehrgeschössigen Bau, der im Schatten des Wassersturms, etwa in Höhe des Dr.-Friedrich-Geroldt-Hauses, 75 Pflegeplätze in fünf Hausgemeinschaften sowie 13 betreute Wohnungen im Dachgeschoss vorsehe. Im Erdgeschoss seien außerdem zehn bis zwölf Plätze in der Tagespflege vorgesehen, berichtete Adrion. 

Betreut werden sollen die Menschen im Drei-Schicht-Betrieb, rund um die Uhr wären jeweils 23 Pfleger im Haus, erläuterte der Verwaltungsmitarbeiter. Für Hausbewohner stehen laut Adrion lediglich 13 Autostellplätze im Untergeschoss zur Verfügung plus fünf oberirdische Stellplätze. Der Grund für die Zurückhaltung: Der Investor habe den Antrag gestellt, wegen des hohen Alters der Heimbewohner von den Vorgaben des Schneeflären-Bebauungsplans, der 1,3 Stellplätze pro Bewohner vorsieht, abweichen zu dürfen und nur 0,7 Plätze vorhalten zu  müssen. Der Investor berufe  sich dabei auf eine Regelung in der Landesbauordnung.

Damit wollen sich verschiedene Mitglieder des Gemeinderats aber nicht abfinden: »Das widerspricht den Grundsätzen, die wir für das Wohngebiet aufgestellt haben: Möglichst viele Stellplätze sollten von der Straße verschwinden!«, kritisierte etwa Marina Nohe (Grüne/Frauen/Jugend). Auch dass für die Mitarbeiter der Einrichtung nicht explizit Stellplätze zur Verfügung stehen, sorgte im Gremium für Verärgerung.

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Rat behält das letzte Wort

Auch das äußere Erscheinungsbild der Anlage, die Adrion allerdings nur anhand einer schemenhaften Architektenzeichnung präsentierte, irritierte den Gemeinderat. Hintergrund: Der Bauplatzvergabe vorausgegangen war ein Bieterverfahren, in dessen Rahmen sich der Gemeinderat unter drei Bewerbern noch im vergangenen Jahr auf den jetzigen Investor festgelegt hatte.

Er meine sich zu erinnern, dass von dem Investor ein ganz anderer Vorschlag zu den baulichen Maßnahmen gekommen sei, verlieh unter anderem Wolfram Britz (SPD) seiner Verwunderung Ausdruck.   Eben wegen der vom Investor vorgestellten Gestaltung habe man sich seinerzeit für diesen entschieden, unterstrich sein Fraktionskollege Hans-Jürgen Sperling. Und Erwin Domhan (ebenfalls SPD) befand, dass man sich unter solchen Bedingungen derartige Verfahren dann künftig sparen könne. 

Zumindest was die Stellplatzfrage anbelangt, möchte der Kehler Gemeinderat nun das letzte Wort behalten: SPD-Fraktionchef Werner Müll stellte daher den Antrag, in der nächsten Sitzung des Gremiums darüber abstimmen zu lassen.

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