Kehl - Marlen

Pläne für Marlens neue Mitte den Bürgern vorgestellt

Michael Müller
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05. Juni 2018

Marlener Bürger diskutierten mit Ortsvorsteher Richard Schüler die Pläne für die Gestaltung der Ortsmitte. ©Michael Müller

Die Planungen für den »Georg-Krämer-Platz« in der Marlener Ortsmitte konkretisieren sich immer mehr. Am Samstag hatten nun auch die Marlener Bürger Gelegenheit, Anregungen einzubringen. Auf viel Zuspruch stießen dabei die Pläne für das Georg-Krämer-Denkmal.

Schon seit längerem plant die Ortschaft Goldscheuer, Georg Krämer, dem früheren Vogt und »Adler«-Wirt, mit einem nach ihm benannten Platz ein Denkmal zu setzen. Mit dem Umbau der Ortsdurchfahrt erhielt die Diskussion neuen Auftrieb. Denn dazu gehörte auch die Gestaltung der dabei entstandenen Freiflächen.

Ziel: Dorfplatz mit Aufenthaltsqualität

Inzwischen sind die Aufträge für den Umbau der Naturbad-Zufahrt vergeben. Als zweite Maßnahme soll nun die sichelförmige, etwa 600 Quadratmeter große Freifläche zwischen Kehler Straße und Lilienstraße an die Reihe kommen. Ziel ist es, einen Dorfplatz mit Aufenthaltsqualität zu schaffen.

2015 hatte das Büro Bresch-Henne-Mühlinghaus erste Pläne vorgelegt. Auf dieser Grundlage hatte die Stadtverwaltung eigene, etwas kostengünstigere Varianten entwickelt, die am Samstag bei einer Bürgerinformation vorgestellt wurden. Demnach zeichnen sich nunmehr folgende Grundzüge ab: 

◼ Lilienstraße: Seit dem Umbau ist sie von der Kehler Straße »abgeklemmt«. Künftig soll sie wieder eine Anbindung erhalten. Diese soll in einem Bogen an der Nordostseite um den »Georg-Krämer-Platz« herumgeführt werden. Somit entstünde eine in beide Richtungen durchgängige Verbindung zwischen Kehler Straße/L 75 und Eckartsweierer Straße/L 91. Die Anwohner forderten jedoch, die Lilienstraße künftig wieder zu teilen – so wie es vor dem Umbau der Ortsdurchfahrt auch war. Darüber lasse sich reden, meinte Ortsvorsteher Richard Schüler. Für das Steuerberater-Büro OTH werden entlang der neuen Zufahrt Parkplätze angelegt.

◼ Platzgestaltung: Die markante Robinie in der Mitte der Grünfläche soll erhalten bleiben. Zusätzlich sollen drei Solitärbäume gepflanzt und Sitzbänke aufgestellt werden. Staudenpflanzen sollen das Erscheinungsbild auflockern. Im Bereich der Bushaltestellen sollen Fahrradabstellplätze angelegt werden. Die Trafostation im Süden muss verlegt werden – die Kosten übernimmt das E-Werk Mittelbaden. Verlegt wird auch die Grundwassermessstelle im Norden. 

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◼ Fläche im Südteil des Areals: Die Idee, hier Wasserspiele anzulegen, war Mitte November im Ortschaftsrat durchgefallen – zu gefährlich angesichts der Nähe zur vielbefahrenen Ortsdurchfahrt, hieß es damals. Denkbar wäre, stattdessen hier das Georg-Krämer-Denkmal aufzustellen. Möglich wäre aber auch, diese Fläche als Bauplatz zu verkaufen und so die Kosten für die Umgestaltung der Marlener Ortsmitte zumindest zum Teil zu refinanzieren. Dann würde das Denkmal wohl wieder in die Mitte des Areals rücken – also dorthin, wo auch schon die Planer des Büros Bresch-Henne-Mühlinghaus es geplant hatten.

◼ Das Denkmal selbst hat Reinhold Schäfer geplant, von dem auch schon unter anderem die Entwürfe für die Brunnenanlagen in Marlen, Goldscheuer und Kittersburg stammen (siehe Info-Kasten). Dessen Ideen stießen bei den Bürgern auf ein sehr positives Echo. 

Rund 500000 Euro stehen bereit

Die Gesamtkosten sind derzeit noch nicht genau absehbar. Doch laut Thomas Zipp von der Tiefbauabteilung dürften allein für die Straßenbaumaßnahmen etwa 300 000 Euro nötig werden. Geld steht indes genug zur Verfügung: neben den 248 000 Euro, die aus dem Verkauf des »Adler«-Gasthauses noch übrig sind, steht eine weitere Viertelmillion im städtischen Haushalt bereit. 

Ausschreibung im Herbst?

Eine Grundsatzentscheidung zur Neugestaltung der Ortsmitte könnte noch vor der Sommerpause fallen, meinte Ortsvorsteher Schüler. Im Herbst könnten die Arbeiten dann ausgeschrieben werden.

Stichwort

»Kinetische Kunst« fürs Denkmal

Für sein Georg-Krämer-Denkmal hat sich Reinhold Schäfer ein pfiffiges Konzept ausgedacht, das sich bei den Ideen der »Kinetischen Kunst« bedient: keine traditionelle Büste auf einem Sockel, sondern eine Dreiecks-Installation mit durch Stelen aus Corten-Stahl eingefassten Metalltafeln, die neben Georg Krämer auch Bilder zweier anderer Hauptfiguren der Badischen Revolution zeigen, mit denen Krämer befreundet war: Friedrich Hecker und Hoffmann von Fallersleben; außerdem weitere historische Bilder, die mit diesen drei Figuren in Zusammenhang stehen. 

Die Tafeln werden jedoch ähnlich wie Fenster-Jalousien gestaltet, sodass, wenn man um das Denkmal herum läuft, sich jeweils unterschiedliche Bilder dem Betrachter präsentieren. Mehrere, an ebenfalls aus Corten-Stahl bestehenden Stelen angebrachte Info-Tafeln sollen erläutern, was auf den Bildtafeln zu sehen ist.

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