Positive Bilanz in Sachen Integration
2016 hat der Gemeinderat die Integrationskonzeption beschlossen. Heute sind 88 Prozent der Maßnahmen umgesetzt oder werden gerade umgesetzt. Diese Zwischenbilanz hat jetzt die Verwaltung gezogen.
»Die Zuwanderung ist nicht die Mutter aller Probleme«, distanzierte sich OB Toni Vetrano (CDU) von der Äußerung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und bezeichnete es als »völligen Blödsinn«, wenn behauptet werde, »die Flüchtlinge sind die Ursache des Wohnungsproblems«.
Zwischenbilanz gezogen
Für ihn sei Integration ein elementares Thema und die Umsetzung der Integrationskonzeption »eine notwendige und unabdingbare Säule der Stadtentwicklung«, erklärte der OB am Freitagabend im Haus der Jugend vor Stadträten, Vertretern der Verwaltung und Bürgern, die an der Erarbeitung der Integrationskonzeption beteiligt waren. Anlass des Zusammentreffens war die Zwischenbilanz der städtischen Integrationsbeauftragten Raya Gustafson und Robyn Tropf in Sachen Integrationskonzeption der Stadt Kehl.
Bürgerbeteiligung
Ab Juli 2015 war die Konzeption – mit Bürger- und Expertenbeteiligung – erarbeitet worden. Von den damals 52 erarbeiteten Maßnahmen seien inzwischen 33 umgesetzt und weitere 13 in Arbeit, hieß es.
Erfolgreiche Projekte
Als Beispiele nannten die Integrationsbeauftragten Alphabetisierungskurse für Frauen, internationale Frauenbegegnungen, die interkulturelle Woche und das Festival der Europäer. Auch dass es gelungen sei, eine städtische Bildungskoordinatorin zu installieren, wertete Raya Gustafson als Erfolg: Aurore Wenner bemühe sich um die Verbesserung der Bildungschancen von Jugendlichen in der Kreuzmatt und von Hauptschülerinnen.
Anschlussunterbringung
Gezielt um Flüchtlinge, die in der sogenannten Anschlussunterbringung, also in eigenen Wohnungen, leben, kümmert sich das fünfköpfige Integrationsmanagement-Team mit vier vom Land finanzierten Vollzeitstellen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. 563 Geflüchtete konnten den Angaben zufolge seit Oktober 2015 in vorwiegend private Mietwohnungen vermittelt werden. Das Team hat seit Anfang 2017 fast 4000 Beratungsgespräche geführt. Die meisten Beratungen finden während der acht Sprechzeiten statt, welche die Team-Mitglieder anbieten. In knapp 500 Fällen haben die Integrationsmanager Geflüchtete auch zu Behörden oder Einrichtungen begleitet – zum Beispiel zur Anmeldung von Kindern in Schulen oder Kitas, wie die Stadtverwaltung mitteilt.