Privates Baugesuch erntet Spott im Gemeinderat
Immer wieder kommt es im Zusammenhang mit Baugesuchen im Kehler Gemeinderat zu Diskussionen, weil sich die angestrebte Bebauung in einem Bereich nach optisch-ästhetischen Gesichtspunkten nicht in die Umgebungsbebauung einfügt, der Politik aber mangels gültigem Bebauungsplan die notwendigen Steuermöglichkeiten fehlen. Prominente Vertreter solcher Objekte finden sich beispielsweise in Kehl-Dorf.
Jüngstes Beispiel, über das der Leiter der Abteilung Bauordnung, Ulrich Adrion, am Mittwochabend referierte, ist das Gesuch eines Bauherrn für den Bau eines Acht-Familien-Hauses im Sundheimer Martin-Luther-Weg – in etwa gegenüber dem ehemaligen Schrauben-Janz. Dort, so Adrion, befinde sich bislang ein Ein-Familien-Haus, das abgerissen werden soll, um einem 9,25 Meter hohen, zweigeschossigen Gebäude plus Penthouse und Flachdach Platz zu machen.
Nach Adrions Meinung fügt sich das geplante Gebäude zwar in die umgebende Bebauung ein, im Gemeinderat erntete der Architektenentwurf dennoch Spott: »Könnte man den Architekten nicht mal sagen, dass sie sich was Neues einfallen lassen? Ich finde das schade fürs Stadtbild«, ärgerte sich Marina Nohe (Grüne/Frauen/Jugend) ob des archetypischen Erscheinungsbilds des angestreben Mehrfamilienhauses. »Ein Klotz, der da vorne und hinten nicht reinpasst«, befand auch Karim Said (CDU), der auch im vorliegenden Fall das Fehlen eines Bebauungsplans bemängelte.