Querbach lässt bei Schülerbeförderung nicht locker
Das Thema Schülerbeförderung erhitzt die Gemüter im Ortschaftsrat und beschäftigt die Eltern. Derzeit müssen die die Kinder aus Querbach nach Schulschluss fast eine Stunde auf den Bus warten.
Bei der Gemeinderatssitzung Ende September hatte OB Toni Vetrano bekanntgegeben, dass es einen zusätzlichen Bus für die Querbacher Grundschüler, die nach der 6. Schulstunde derzeit 52 Minuten auf den Bus warten müssen, geben wird.
Nach der 5. Stunde beträgt die Wartezeit für die Sechs- bis Zehnjährigen 37 bis 42 Minuten, was nach den geltenden Richtlinien als zumutbar gilt, weshalb dort kein Extra-Bus eingesetzt wird. Wenn die als erträglich angesehene Wartezeit von 45 Minuten verkürzt werden soll, dann Kehl-weit, zudem solle diese Entscheidung der Gemeinderat fällen und nicht die Verwaltung, so der OB vor drei Wochen.
Die Eltern wollen sich damit nicht zufriedengeben. Auch Querbachs Ortsvorsteher Heinz Haag spricht von einer unhaltbaren Situation. „Dass es den zusätzlichen Bus nach der 6. Stunde gibt, ist kein Erfolg der Verwaltung, sondern nur dem hartnäckigen Nachbohren der Eltern zu verdanken“, sagte er auf der Ortschaftsratssitzung am vorvergangenen Montag.
Verärgert zeigten sich die anwesenden Eltern und das Gremium angesichts der Tatsache, dass das Thema auf der Gemeinderatssitzung am Mittwoch letzter Woche nicht auf die Tagesordnung gesetzt wurde.
Ortschaftsrat Manfred Walter betonte, dass der Auftrag auf Prüfung und Abhilfe bereits im März dieses Jahres an den zuständigen Fachbereich ging, als bekannt wurde, dass der bisherige Beförderer aufhört.
Die Mehrkosten für den Einsatz eines Kleinbusses zur Abdeckung dieser Fahrt betrügen laut Sina Vogt, der ÖPNV-Koordinatorin der Stadt, etwa 50 Euro pro Fahrt, sagte Heinz Haag. „Das sind gerade einmal 7000 Euro im Jahr.“
Haag auf der Palme
Bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wurde denn in der Bürgerfragestunde auch die Frage gestellt, warum sich der Gemeinderat nicht mit dem Thema befasst. OB Toni Vetrano entgegnete, dass kein Antrag eingegangen sei, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen.
Eine Aussage, die Ortsvorsteher Heinz Haag auf die Palme bringt. „Da sitzen 24 Gemeinderäte, die zulassen, dass das Thema so heruntergespielt wird“, sagte er nach der Sitzung. „Wir reden hier von 7000 Euro für unsere Kinder, und in derselben Sitzung sind sich alle einig, für die „Terrorabwehr“ bei Veranstaltungen mal kurz 30 000 bis 40 000 Euro auszugeben.“
Zum anderen gebe es schon seit langem ein Antrag der CDU-Fraktion.
Auf der Ortschaftsratssitzung hatten die Eltern angekündigt, die Rechtsaufsicht beim Landratsamt oder beim Regierungspräsidium einzuschalten und die Angelegenheit dort prüfen zu lassen. Der nächste Schritt wäre dann eine Klage vor dem Landgericht.
„Die Eltern werden weiter Druck machen“, so Querbachs Ortsvorsteher. „Es geht ja auch um die Haftungsfrage – wer ist verantwortlich, wenn etwas während der langen Wartezeit passiert?“