Radverkehr: Neumühl sieht andere Schwerpunkte
Auf der Neumühler Ortschaftsratssitzung am Donnerstag kam erneut das Radverkehrskonzept zur Sprache. Während die vorgeschlagenen Schutzstreifen an der Elsässer Straße als nicht notwendig angesehen werden, wird an anderer Stelle eine deutliche Verbesserung gefordert.
Zwei Maßnahmen mit Priorität I sind in dem Konzept für Neumühl vorgesehen: Eine Markierung des Radwegs an der Einmündung der Elsässer Straße auf die Landstraße zwischen Kork und Kehl und ein beidseitiger Radschutzstreifen auf der Durchfahrtsstraße Neumühls, der Elsässer Straße.
Dagegen
Letzteres hatte im Ortschaftsrat vor einigen Jahren schon einmal nach der Sanierung der Straße zur Diskussion gestanden. Damals hatte sich das Gremium dagegen ausgesprochen, da die Radschutzstreifen mit einem Parkverbot einhergehen, was als Nachteil für den örtlichen Einzelhandel und die Gastronomie gesehen wurde. Zwar gibt es die Möglichkeit, den Radschutzstreifen an diesen Stellen zu unterbrechen, um das Parken zu erlauben. Dies wurde allerdings als kontraproduktiv angesehen: »Dann hätten wir so viele Unterbrechungen, dass man das auch lassen kann«, so der Neumühler Ortsvorsteher Fritz Vogt.
Einmündung Elsässer Straße
Auf den Nägeln brennt dem Ortschaftsrat dagegen die Situation an der Einmündung der Elsässer Straße auf die Landstraße bei der ehemaligen Tankstelle am östlichen Ortseingang Neumühls. Der Radweg, der Kehl mit Kork verbindet, macht hier eine 90- Grad-Kurve und kreuzt die Einmündung, was kaum gekennzeichnet ist. »Die Radler, die von der Brücke herunterkommen, haben oft ziemlich Tempo drauf«, sagte Ortsvorsteher Fritz Vogt. Hier hätte der Ortschaftsrat gerne eine Blinkanlage, die die Radler mahnt, langsam auf die Kreuzung zuzufahren, und sie daran erinnert, dass sie keine Vorfahrt haben. »Hier ist schon so viel passiert, aber zum Glück noch nicht mit Schwerverletzten«, sagte Fritz Vogt. »Deshalb gilt diese Stelle nicht als Brennpunkt.« Die vielen Beinahe-Unfälle würden auch gar nicht gemeldet, so der Ortsvorsteher weiter. »Aber muss es denn erst zu einem größeren Schaden kommen, bis etwas getan wird?« Die bisherigen Vorstöße des Ortschaftsrats, an dieser Stelle etwas für die Verkehrssicherheit zu tun, waren bisher immer ins Leere gelaufen. Dazu gehört auch die alte Forderung nach einer Beleuchtung des Radwegs im weiteren Verlauf über die Brücke bis zur Ringstraße, die der Rat auf seiner Sitzung ausdrücklich bekräftigte.