Rench in Willstätt droht „umzukippen“
Im Gewässer Rench in Willstätt gibt es erhebliche ökologische Probleme. Es als Fischwasser zu erhalten kommt wohl nicht in Frage. Nun sollen Gespräche mit den Anglern Klarheit bringen.
Was soll mit dem Gewässer Rench, einem Teil der alten Kinzig, in Zukunft geschehen? Mit dieser Frage befasste sich der Willstätter Ortschaftsrat am Dienstag.
Immer weniger Sauerstoff
Das Gewässer liegt am Wirtschaftsweg in Richtung Hesselhurst, kurz vor dem Wasserwerk „Spittelschlag“, und ist seit vielen Jahren an den Hesselhurster Angelverein verpachtet. Da das Gewässer aber keinen Zufluss hat und durch Laub der rund um das Gewässer stehenden Bäume zunehmend verschlammt, wird dem Gewässer immer mehr Sauerstoff entzogen.
Kein Wassernachschub „von unten“
In früheren Jahren habe die Kinzig bei Hochwasser die Rench immer wieder überflutet und frisches Wasser hineingebracht – doch das sei schon lange nicht mehr der Fall, betonte Rolf Fuhri, der als sachkundiger Bürger in der Sitzung anwesend war. Außerdem ist der Grundwasserspiegel gesunken, sodass auch von hier kein Wassernachschub kommt.
Ausbaggern ist teuer
Was also kann man tun? Ausbaggern würde zwischen 15 000 und 20 000 Euro kosten, erläuterte Ortsvorsteherin Gabriele Ganz. Die Bäume rund um die Rench fällen geht auch nicht, denn diese stehen auf privaten Grundstücken, die bis an das Gewässer heranreichen.
Als Fischwasser hat das Gewässer nach Ansicht von Fuhri keine Zukunft. Eine Alternative wäre, das Gewässer als Biotop sich entwickeln zu lassen, hieß es. Das bedeute nicht, dass keine Fische mehr darin leben würden.
Der Pachtvertrag mit dem Angelverein Hesselhurst läuft zwar noch bis 2029, aber man war sich im Ortschaftsrat einig, dass es Sinn macht, schon jetzt die Situation mit dem Angelverein zu besprechen, und dabei klar zu machen, dass die Gemeinde keine Maßnahmen mehr zur Erhaltung des Gewässers unternehmen wird.
Hege durch die Angler?
Eventuell könne man ja das Gewässer – in welcher Form auch immer – dem Angelverein unentgeltlich überlassen – aber mit der Maßgabe, dass die Hegepflicht beim Angelverein verbleibt. Die jährliche Pacht beläuft sich derzeit auf 205 Euro.