Kehl

Riverside Ortenau feiert zehnjähriges Bestehen

Robert Schmidt
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10. Juli 2017

Heiße Maschinen gab es beim Jubiläumsfest von Riverside Ortenau zu bestaunen.Heiße Maschinen gab es beim Jubiläumsfest von Riverside Ortenau zu bestaunen. ©Robert Schmidt

Aufgemotzte Autos und Motorräder, deftige Burger und Bier und dazu am Abend Blues-Musik live: Zum zehnten Jahrestag ließ es Riverside Ortenau am Samstag ordentlich krachen. Eine gute Gelegenheit, einmal mit den Jugendlichen des Vereins ins Gespräch zu kommen.

»Riverside Ortenau – Lackier- & Ausbildungszentrum« steht auf dem metallenen Eingangsschild. Darunter liegt ein Anker. Soll heißen: Wir sind hier nicht mehr wegzukriegen. Im Frühjahr ist der Verein Riverside Ortenau, der früher mal Riverside Kustomz hieß, innerhalb des Auenheimer Gewerbegebiets umgezogen.

Zehn Jahre gibt es den Verein nun schon. Zum Geburtstag wurde Freunden von Metall auf Rädern einiges geboten: eine echte Harley Davidson und weitere Motorräder in knalligen Farben, einige Oldtimer und aufgemotzte Autos. Andreas Bonacker etwa ist aus Rheinau mit einem echten US-Streifenwagen angefahren, den er originalgetreu wiederhergestellt hat. Dazu gibt es eine kleine Ausstellung mit kunstvoll besprühten Metallschildern, jede Menge Stände rund ums Besprühen und Lackieren von Zwei- und Vierrädern, zwei Foodtrucks mit deftigen Burgern im Angebot, eine Hüpfburg, und, warum auch nicht, einen Stand mit Haarpomade.

Einer, der bei Riverside von Anfang an dabei war, ist Cédric Hübner. Der 23-jährige Kehler hat in der Anfangszeit mehrere Jahre an Projekten des Vereins mitgearbeitet. »Am Anfang habe ich noch an Markus Auto rumgeschraubt.« Vereinsgründer Markus Sansa arbeitete in der Zeit noch als Schulsozialarbeiter in Hübners Schule. »Er hat mich damals aufgenommen, damit ich kein Schissdreck baue«, erinnert sich der ehemalige Schulschwänzer. Ohne Sansa hätte er vielleicht nicht die Kurve gekriegt.

Aus Projekt wurde ein Verein

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Aus einem Projekt ist heute ein Trägerverein gewachsen, der mehrere Initiativen zusammenfasst. Zum einen wendet sich der Verein an junge, wie Sansa sie nennt, »schuldistanzierte Kinder« im Alter von 12 bis 16 Jahren. Zudem richtet er sich an junge Langzeitarbeitslose bis 25. Sie können in der vereinseigenen Werkstatt zum Lackierer ausgebildet werden. Eine von ihnen, die 21-jährige Jennifer Winter, berichtet, andere Lackierwerkstätten hätten sie nicht nehmen wollen. Ihre Ausbildung sei abwechslungsreich und mache Spaß.

Sansa nutzte die Gelegenheit der Feier, um nach neuen Kunden für die Lackierwerkstatt zu werben. Viele wüssten gar nicht, dass man dort auch normale Unfallinstandsetzung anbiete, die von der Versicherung anerkannt werde. 

Nach wie vor kämpfe Riverside ums Überleben. Es sei ein »Spagat zwischen Sozialem und Wirtschaftlichem«, so Sansa. Für die Zukunft hat er  einige Ideen: Er will Kanufahrten anbieten (eine Testfahrt gab’s schon), im Herbst soll erstmals ein Projekt für Langzeitarbeitslose ab 50 starten. Der Antrag zur Förderung eines Erlebnisparcours liegt bei der Stadt.

2007 wurde Riverside Kustomz gegründet (heute: Riverside Ortenau). Der Verein ist freier Träger der Jugendhilfe, Bildungsträger und Ausbildungsbetrieb. Sein Augenmerk richtet sich vor allem an schulmüde Schüler und junge Langzeitarbeitslose. In der eigenen Werkstatt werden Jugendliche zum Lackierer ausgebildet. Auch eine eigene Karosserieabteilung gibt es. Der Verein hat rund 100 Mitglieder und wird finanziell von der Agentur für Arbeit, der Stadt Kehl und dem Kreis unterstützt. In zehn Jahren haben mehr als 200 Jugendliche von den Angeboten profitiert.

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