Schnelle Lösung ist nicht in Sicht

Um den Radweg nach Linx ging es bei einer geführten Tour im Rahmen des „Stadtradelns“ in Leutesheim. ©Stadt Kehl
Die Leutesheimer wünschen sich einen Radweg nach Linx, der ganzjährig befahrbar ist. Dies zeigte sich bei einer Erkundungstour im Rahmen des „Stadtradelns“. Denn in Linx sitzt der große Arbeitgeber Weber-Haus.
Schon seit Jahren wird in Leutesheim über einen Radweg nach Linx gesprochen. Leutesheims Ortsvorsteher Heinz Faulhaber präsentierte am Dienstag den Teilnehmern einer Beradelung im Rahmen der Aktion „Stadtradeln“ Umgebungskarten und Kopien von Zeitungsartikeln von 2006, als man schon einmal gehofft hatte, den Radweg verwirklichen zu können.
In Kehl hat die Maßnahme inzwischen Eingang ins Radwegekonzept gefunden. In Linx ist hingegen noch nicht entschieden, ob ein Ausbau des bestehenden Weges wirklich gewollt ist.
Der Gemeindeverbindungsweg zwischen den beiden Orten sei zu stark befahren – auch von großen landwirtschaftlichen Fahrzeugen –, als dass man Radfahrern empfehlen könnte, ihn zu nutzen, meinen einige der Teilnehmer. Vor zehn Jahren hatten Kehl und Rheinau Geld in die Hand genommen, um den Weg bis zur Brücke über den Holchengraben, die bereits auf Rheinauer Gemarkung liegt, zu sanieren. Die verwendete Schlacke-Mischung ist inzwischen jedoch aufgebrochen, der Weg dadurch etwas holprig.
Jenseits der sanierungsbedürftigen Brücke, an der ein Poller künftig verhindert, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge oder Autos sie passieren können, besteht der Weg aus einer wassergebundenen Decke mit Grubenkies, die deutlich besser zu befahren ist. Das sei indes nur bei trockenem Wetter der Fall, so die Radweg-Experten Gerd Baumer und Christel Schumm. Auch Heinz Faulhaber berichtete, dass man in einem nassen Herbst oder Winter mit den Radreifen an etlichen Stellen einsinkt.
Ziel sei es, dass der Radweg das ganze Jahr über befahrbar ist, betonten Kehls Baubürgermeister Thomas Wuttke und Tiefbau-Chef Hans-Jürgen Schneider. Gerade in einer Zeit, in der mehrere Arbeitgeber ihre Beschäftigten bei der Anschaffung von E-Bikes unterstützen. „Wir wollen hier keinen Radschnellweg schaffen“, versucht Wuttke Bedenken im Linxer Ortschaftsrat zu besänftigen. Es gehe auch nicht darum, zusätzliche Flächen zu versiegeln.
Kurzfristig wird das Projekt ohnehin nicht zu verwirklichen sein: Einen Zuschuss gibt es nur, wenn der Radweg überall mindestens drei Meter breit ist – dies wird an ein paar Stellen unterschritten. Der Großteil der Flächen, auf denen der Radweg bisher verläuft, sind in Privateigentum. Um für den Ausbau des Radwegs Fördermittel bekommen zu können, müssen die Grundstücksbesitzer die Flächen entweder verkaufen oder dem Eintrag einer Grunddienstbarkeit für eine öffentliche Nutzung zustimmen. In diesem Fall müssten auch Haftungsfragen eindeutig geklärt sein, gab ein Grundstücksbesitzer zu bedenken.