Schöner Kalender, fiese Ameise in Kehl
Nostalgiker haben Grund zur Freude: Weil er bei seiner Premiere im vergangenen Jahr ein so großer Erfolg war, legt Foto-Franz seinen Kalender mit historischen Aufnahmen aus der Kehler Nachkriegszeit wieder auf – fürs kommende Jahr freilich mit neuen Motiven aus dem mehr als 1000 Schwarz-Weiß- und auch einige Farbaufnahmen umfassenden Archiv des verstorbenen früheren Inhabers Karl Franz. Das Rathaus mit altem Tabak-Kiosk, das ehemalige Hotel „Falke“ (heute „Kochlöffel“) und der Rosengarten, als er noch gepflegt erschien: Kuratiert und digitalisiert wurden die Aufnahmen von Franz-Mitarbeiter Tilo Heidt. Seinem Kollegen Nils Langenbacher hat es ein Foto besonders angetan: Kurz vor der Sprengung vor gut 60 Jahren begab sich Karl Franz mit seiner Kamera auf den Turm der Zellstoff-Fabrik Trick im Kehler Hafen, um eine sich in der Entwicklung befindende Stadt für die Nachwelt festzuhalten. Der 2024-Kalender ist etwas größer als sein Nachfolger und wird wieder in limitierter Stückzahl produziert. Er soll ab der kommenden Woche erhältlich sein. Einen Teil des Verkaufserlöses will Foto-Franz an den Kehler Verein Huckepack spenden, der sich um die Integration sozial benachteiligter Kinder bemüht.
Eine schöne Idee, wie ich finde.
Gefallen an ihrer Idee fand auch eine Besucherin der Bürgerversammlung in der Stadthalle: Sie hätte doch gern einen eigenen Ansprechpartner für die Bürger, sagte sie ins Mikrofon. Wer denn innerhalb der Stadtverwaltung für Bürgeranliegen zuständig sei? Die Antwort folgte auf dem Fuß: „Das bin ich!“, brach es aus Oberbürgermeister Wolfram Britz buchstäblich heraus. So jedenfalls verstehe er seine Rolle.
Ich vermute mal, dass in den zurückliegenden Tagen das OB-Telefon nicht mehr stillstand!
Wo wir bei der Technik wären: Die schleppende Digitalisierung der Verwaltung bemängelte eine andere Zuhörerin. Insbesondere die städtische Internetseite kritisierte sie wegen ihrer Unübersichtlichkeit. Auch da sei man dran, beschwichtigte Kehls oberster Bürger.
Seien wir gespannt aufs Ergebnis!
Ergebnisse zeigte jetzt mitunter auch die extensive Berichterstattung der Kehler Zeitung über einen ungebetenen Gast: Tapinoma magnum – vulgo „Killerameise“ – hat endlich in Stuttgart Gehör gefunden: Das Land (wir berichteten auch darüber in unserer Donnerstagausgabe) wird einen sechsstelligen Betrag in ein Forschungsprojekt über die eingewanderte Art investieren.
Ich hoffe, dass die Wissenschaftler eine Antwort darauf finden, wie wir dieser Brut in Zukunft Herr zu werden gedenken!