Spaß bei närrischem Gottesdienst

Lässt sich zum Narren machen: Pfarrerin Claudia Baumann (links). ©Ellen Matzat
»Gott spricht, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein« – unter diesem Motto begrüßte Pfarrerin Claudia Baumann die Narren am Sonntagmorgen zum fünften ökumenischen Narrengottesdienst. Allerdings saß, anders als in den Vorjahren, der Clown (Gemeindereferentin Elvira Rich-Armas) mit der Gemeinde in den Kirchenbänken. Er wollte dieses Jahr nicht mitmachen, denn er wollte sich auch mal bespaßen lassen. Organistin war Ellen Oertel.
Doch nachdem die Pfarrerin mehrfach das Motto ausgesprochen hatte, fing der Clown fürchterlich an zu heulen. »Ich habe gar keinen Namen, so kann mich Gott gar nicht bei meinem Namen rufen«, schluchzte er. Während die Pfarrerin die Taufurkunde suchte, um zu sehen, ob da ein Name drin stünde, tröstete ihn die Gemeinde mit dem Kindermutmachlied. Die Taufurkunde wurde gefunden und ihr war zu entnehmen, dass der Clown im August 1961 in Freiburg getauft wurde. Zufällig war sein Taufspruch das Bibelvers-Motto des Gottesdienstes. Aber leider stand als Name nur »Clown« drin. Dieser war untröstlich, aber Alina Raabe, Noemie Müll, Vivienne Kehret, Svenja Hügel und Michelle Müll hatten eine gute Idee. Sie hatten Schriftrollen mit den Anfangsbuchsstaben des Clowns mitgebracht. Auf der ersten Rolle stand »C« wie Christus, auf der zweiten »L« wie liebt und auf der dritten »O« wie originelle. Ab dem »W« durfte die Gemeinde mitraten, was sich darunter verbergen könnte. Das »W« entpuppte sich als Wunder, und das »N« stand für nonstop. Nachdem Claudia Baumann ihm genau erklärte, was mit »Christus liebt originelle Wunder nonstop« gemeint war, war der Clown glücklich.
Sein Name bedeute, dass Christus ihn ununterbrochen als Original und Wunder liebt. Da Gott nicht nur ihn als originelles Wunder geschaffen hatte, sondern alle Menschen, habe der Clown eine sehr große Familie. Sogleich sprang der Clown glücklich durch die Kirchenbänke und begrüßte Tanten, Onkels, Opas, Neffen und Cousinen.
Da der Clown auch von Narrentaufen gehört hatte, durfte eine »Rhinschogg« über ihre Narrentaufe mit kaltem Rheinwasser und die Aufnahme in der Narrenfamilie berichten. Aber so ganz zufrieden war der Clown noch nicht, denn er hätte noch gerne, wie alle anderen, einen zweiten Namen. Schließlich würde Herr Kaiser mit erstem Namen ja auch »Roland« heißen. Jetzt durfte die Gemeinde wieder kreativ mitwirken. Es gingen Vorschläge von Kehlenchen über Lieschen, fromme Helene, Fröhlich, Lucky bis zu Augustine, da sie im August Geburtstag hat, ein. Das gefiel dem Clown, und ab sofort hieß er »Clown Augustine«.
Zum Abschluss bekam die Pfarrerin, die nach Augustines Meinung immer so langweilig in schwarz gekleidet war und oft nichts zu lachen habe, unter dem großen Gelächter der Gemeinde, noch eine rote Clownnsnase und ein »Lachen am Stiel« geschenkt.